Das Repräsentantenhaus hat in den USA bei Haushaltsfragen die Vorhand. Damit könnten die Republikaner etwa die Gelder für die Ukraine im Krieg gegen Russland kürzen. Zudem können sie Gesetzentwürfe der Demokraten blockieren, die in den USA von beiden Kammern in identischer Form verabschiedet werden müssen. Auch wäre es ihnen so möglich, Untersuchungsausschüsse einzusetzen und so Druck auf die Demokraten auszuüben.
Video Stress für Biden: US-Republikaner erobern Kongresskammer

STORY: US-Präsident Joe Biden wird die verbleibenden zwei Jahre seiner Amtszeit ohne Mehrheit im Kongress regieren müssen. Mehr als eine Woche nach den Zwischenwahlen erklärte das Meinungsforschungsinstitut Edison Research am Mittwoch, die Republikaner hätten die Kontrolle im Repräsentantenhaus übernommen. Das Ergebnis hatte sich bei den noch laufenden Auszählungen abgezeichnet. Der mächtige Posten des Präsidenten der Kongresskammer - traditionell der Gegenspieler des US-Präsidenten - dürfte an den bisherigen Minderheitsführer Kevin McCarthy gehen. "Die Amerikaner sind bereit für eine neue Richtung", erklärte er auf Twitter. "Und die Republikaner im Repräsentantenhaus sind bereit zu liefern." Biden gratulierte McCarthy. "Das amerikanische Volk will, dass wir die Dinge angehen", so der US-Präsident. McCarthy erhielt bereits am Dienstag die Unterstützung seiner Fraktion, um für das mächtige Amt als Präsident des US-Repräsentantenhauses zu kandidieren und damit Nachfolger von Demokratin Nancy Pelosi zu werden. Dem Institut zufolge trug der Sieg in einem Wahlbezirk in Kalifornien die Republikaner über die Schwelle von 218 der 435 Stimmen im Repräsentantenhaus. Weitere Ergebnisse standen noch aus.