Vor zwei Monaten in Kamerun entführt Französische Familie ist wieder frei

Aufatmen in Paris: Die in Kamerun entführte französische Familie ist nicht mehr in den Händen von Islamisten. Die drei Erwachsenen und vier Kinder sind frei. Jetzt sollen sie nach Frankreich kommen.

Nach zwei Monaten Gefangenschaft in der Hand von radikalen Islamisten ist die in Kamerun entführte französische Familie wieder frei. Die drei Erwachsenen und vier Kinder seien in der Nacht zum Freitag den kamerunischen Behörden übergeben worden, hieß es in einer Nachricht der Regierung. Die Franzosen seien "alle in Sicherheit". Frankreichs Präsident François Hollande bestätigte die Freilassung in Paris.

"Sie sind alle gesund und nach Jaunde zurückgekehrt", hieß es in einer Mitteilung aus dem Élysée-Palast. Der Staatschef dankte Kamerun und Nigeria für die Zusammenarbeit. Gleichzeitig erinnerte er daran, dass noch immer acht Franzosen in der Sahel-Zone in den Händen von Entführern seien.

Der französische Außenminister Laurent Fabius berichtete von einem Telefongespräch mit der befreiten Familie: "Sie sind extrem glücklich und fit." Laut Fabius wurden die Geiseln in einem Bereich zwischen Nigeria und Kamerun freigelassen. Fabius reiste nach Élysée-Angaben noch am Freitag nach Afrika. Die Familie solle so rasch wie möglich nach Frankreich zurückkehren.

Islamistische Gruppe bekennt sich zu Entführung

Die Eltern mit ihren vier Kindern im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren sowie ein Onkel der Familie waren im Norden Kameruns bei einem Urlaubstrip von Mitgliedern der islamistischen Gruppe Boko Haram entführt und über die Grenze nach Nigeria verschleppt worden. Danach wurden zwei Videos mit den Geiseln veröffentlicht, in denen die Entführer unter anderem die Freilassung von inhaftierten Gesinnungsgenossen in Nigeria und Kamerun verlangten. Als Grund für die Verschleppung wurde aber auch der französische Militäreinsatz gegen Islamisten in Mali genannt.

Bereits wenige Tage nach der Entführung am 19. Februar hatte es erstmals Berichte über eine Freilassung gegeben, jedoch hatten sich diese als falsch erwiesen.

Boko Haram kämpft im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias seit Jahren gewaltsam für einen islamistischen Staat. Die Extremisten werden für hunderte Tote im Norden und im Zentrum des Landes verantwortlich gemacht. Der Gruppe wurden auch Enthauptungen zugeschrieben, meist verübte sie aber Bombenanschläge.

DPA
kgi/DPA/AFP

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