Absturz vor libanesischer Küste Offenbar keine Überlebenden

Beim Absturz eines äthiopischen Verkehrsflugzeugs vor der libanesischen Küste sind offenbar alle 90 Insassen ums Leben gekommen.

Bei einem Gewitter war die Boeing 737-800 am Montagmorgen wenige Minuten nach dem Start vom Radar verschwunden. Überlebende habe es den libanesischen Behörden zufolge nicht gegeben, teilte die staatliche Fluggesellschaft Ethiopian Airlines am Montag mit. Ein Anschlag auf den Flug ET409 sei unwahrscheinlich, sagte der libanesische Präsident Michel Suleiman. Das Flugzeug war auf dem Weg in die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba, als es dreieinhalb Kilometer westlich des Küstenortes Na'ameh ins Meer stürzte. Anwohner hatten einen Feuerball gesehen.

54 Insassen kamen aus dem Libanon, 22 aus Äthiopien. Weitere Opfern stammen aus Großbritannien, Kanada, Russland, Syrien, dem Irak und Frankreich. Die französische Botschaft bestätigte, dass die Frau von Botschafters an Bord gewesen sei. Zunächst wurden 21 Leichen an der Absturzstelle geborgen. Unter den 90 Insassen waren sieben Besatzungsmitglieder. Fernsehbilder zeigten zerstörte Flugzeugsitze und Wäsche, die an die Küste gespült wurden. Die libanesische Regierung rief einen Trauertag aus.

Am Flughafen von Beirut musste sich Ministerpräsident Saad al-Hariri Vorwürfen von Angehörigen stellen, die Maschine hätte bei dem Wetter nicht starten dürfen. Der Chef der Fluggesellschaft, Girma Wake, sagte, er glaube nicht, dass die Crew bei gefährlichen Bedingungen gestartet wäre. Das Flugzeug wurde seinen Angaben nach 2002 gebaut und zuletzt im Dezember untersucht.

1996 starben beim Absturz eines entführten Ethiopian-Airlines-Flugzeugs auf den Komoren 125 Menschen.

Reuters
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