Berlin Unfall am Bahnhof Zoo: War es doch ein illegales Rennen in einem gestohlenen Wagen?

Bahnhof Zoo Geländewagen Unfall
Der Wagen war möglicherweise gestohlen, und mit ihm hat ein 24-Jähriger am Bahnhof Zoo sechs Menschen zum Teil schwer verletzt
© Tobias Schwarz / AFP
Sechs Menschen wurden am Bahnhof Zoo von einem 24-Jährigen in einem Geländewagen verletzt, drei davon schwer. Was der Anlass für die Unfallfahrt war, ist unklar - doch die Polizei ermittelt auch wegen eines möglichen illegalen Rennens.

Nach dem schweren Autounfall am Berliner Bahnhof Zoo geht die Polizei auch dem Verdacht eines illegalen Autorennens und Fahrens ohne Führerschein mit einem gestohlenen Wagen gegen einen 24-Jährigen nach. Es sei der Diebstahl des Autos angezeigt worden, wie die Polizei mitteilt.

Mit Geländewagen in Gruppe gerast 

Am Sonntagmorgen war der Mann mit einem Geländewagen in eine Menschengruppe gerast - er hatte laut Polizei beim Abbiegen die Kontrolle über das Auto verloren. Drei Obdachlose wurden schwer verletzt, drei Passanten erlitten leichte Verletzungen. Ein Obdachloser wird weiter auf einer Intensivstation medizinisch betreut. Sein Zustand sei noch immer kritisch, mit ihm könne nicht gesprochen werden, sagte ein Polizeisprecher. Wer der Mann ist, sei bislang nicht bekannt. Er war laut Feuerwehr unter dem Auto eingeklemmt und musste reanimiert werden.

Nach Informationen des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) soll der Fahrer nach einem Streit mit seiner Ex-Freundin ohne gültige Fahrerlaubnis und mit einem fremden Wagen unterwegs gewesen sein. Dazu äußerte sich die Polizei nicht konkret. Der 24-Jährige war zunächst festgenommen worden, kam aber bereits am Sonntag wieder frei. Ein Atemalkoholtest hatte etwa 0,7 Promille bei ihm ergeben.

Laut RBB soll der Mann die Schlüssel des Wagens nach einem heftigen Streit mit seiner ehemaligen Freundin aus deren Wohnung gestohlen haben. Der Polizei zufolge deuten Spuren am Unfallort auf eine überhöhte Geschwindigkeit.

Keine Hinweise auf politisches oder religiöses Motiv

Der Fall ist inzwischen der Staatsanwaltschaft übergeben worden. Zunächst hatte die Polizei Ermittlungen wegen versuchten Totschlags und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr aufgenommen. Der Polizei zufolge liegen überdies keine Hinweise vor, dass der 24-Jährige in suizidaler Absicht mit dem Wagen in die Gruppe gekracht sei. Auch gebe es keine Hinweise auf eine politische oder religiöse Motivation. Es deute nichts auf einen Anschlag hin.

DPA
nik

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