Mehrere Jahre lang wurde ein Mann aus Litauen für tot gehalten, jetzt ist er lebend in einem Waldversteck in Großbritannien entdeckt worden. Nach Angaben der britischen Polizei wurde der Vermisste nahe des Städtchens Wisbech nördlich von Cambridge im Gestrüpp gefunden.
Der Mann hatte vor seinem Verschwinden vor knapp fünf Jahren in der Umgebung in der Landwirtschaft geholfen. Die Polizei geht davon aus, dass der damals 35-Jährige ausgebeutet wurde und daher weglief. Der Mann steht nun unter Polizeischutz; die Ermittlungen laufen.
Jahrelang in Wald bei Cambridge untergetaucht
Der Litauer habe sich versteckt und lange Zeit mit niemandem gesprochen, berichtete Rob Hall von der zuständigen Polizeibehörde. Der Mann habe jahrelang unter "extrem schwierigen Bedingungen" gelebt. Der Vermisste soll zuletzt am 26. September 2015 in Begleitung einer kleinen Gruppe von Männern aus Litauen gesehen worden sein. "Seitdem war er verschwunden", berichtete Hall.
Im vergangenen November war dann plötzlich ein Facebook-Account auf den Namen des Mannes mit Bildern von ihm veröffentlicht worden. Die Ermittler konnten damals aber nicht verifizieren, ob er noch lebt. Ende Juni bekam die Polizei schließlich den entscheidenden Hinweis. "Wir entschieden uns bis zum jetzigen Zeitpunkt, die Information über sein Wiederauftauchen zurückzuhalten, um ihn persönlich zu schützen und auch, um notwendige Schutzmaßnahmen für sein zukünftiges Leben zu organisieren", ergänzte Hall.
Die Polizei vermutet: Er tauchte unter, um den ausbeuterischen Umständen seines Leiharbeitsverhältnisses zu entfliehen. Er arbeitete bis zu seinem Verschwinden bei einem großen Landwirtschaftsbetrieb, der Nightlayer Leek Company in Chatteris, bei dem er über eine Leiharbeitsgesellschaft beschäftigt war. Die Polizei kündigte inzwischen umfangreiche Untersuchungen möglicher Arbeitsrechtsverstöße bei dem betreffenden Betrieb an.
Quellen: Polizei Cambridgeshire / DPA
