Der Heckenschütze, der sich nach den tödlichen Schüssen auf Polizisten in Dallas in einem Parkhaus verschanzt hatte, ist tot. Die Einsatzkräfte hätten den Mann getötet, bestätigte der Bürgermeister von Dallas, Mike Rawlings, dem Fernsehsender CNN.
Der Mann hatte sich am frühen Freitagmorgen einen längeren Schusswechsel mit der Polizei geliefert und gedroht, "überall" im Zentrum der Stadt im US-Bundesstaat Texas Bomben gelegt zu haben. Die Polizei forderte die Bürger auf, das Stadtzentrum von Dallas zu meiden. Mehrere Straßenzüge wurden für den Verkehr gesperrt.
Zuvor waren während einer Demonstration gegen Polizeigewalt fünf Polizisten von Heckenschützen getötet und mindestens sechs verletzt worden. Die Polizei nahm mindestens drei Verdächtige fest.
Auch eine Frau unter den Festgenommenen
Polizeichef David Brown erklärte, anscheinend hätten die Angreifer von erhöhten Positionen aus auf Polizisten geschossen. "Die Schützen wollten so viele Gesetzeshüter wie möglich verletzen oder töten", sagte er. Ihr Motiv sei noch unklar. Unter den Festgenommenen ist auch eine Frau. Sie wurde nach Polizeiangaben in dem Parkhaus gefasst, in der sich auch der vierte Verdächtige verschanzt hatte.
US-Präsident Barack Obama zeigte sich tief bestürzt über die Bluttat in Dallas. Sie erfülle ihn mit Abscheu, sagte Obama am Freitagmorgen in Warschau. Er sprach von einer gezielten Attacke auf Polizisten. "Jeder, der an diesen schrecklichen Morden beteiligt war, wird zur Rechenschaft gezogen werden", kündigte der Präsident an und sagte den Behörden in der texanischen Stadt seine vollste Unterstützung zu. Obama hält sich derzeit wegen des Nato-Gipfels in der polnischen Hauptstadt auf.
Luftraum über Dallas gesperrt
Die US-Luftfahrtbehörde FAA sperrte unterdessen den Luftraum über Dallas vorübergehend für zivile Flugzeuge. In dem Bereich seien in den nächsten Stunden nur Flugeinsätze unter der Leitung der Polizei genehmigt, hieß es in einer Mitteilung an alle Piloten.
Auslöser der Proteste in Dallas und anderen US-Städten war der Tod von zwei Afroamerikanern durch Polizeischüsse in weniger als 48 Stunden. Im Bundesstaat Louisiana wurde am Dienstag der 37-jährige CD-Verkäufer Alton Sterling von der Polizei durch Schüsse aus nächster Nähe getötet. Am Mittwoch starb im Bundesstaat Minnesota der 32-jährige Philando Castile in seinem Auto, nachdem ein Polizist bei einer Routinekontrolle auf ihn geschossen hatte.
Von beiden Vorfällen wurden Videoaufnahmen im Internet verbreitet, die Millionen Male angesehen wurden und für Entsetzen sorgten.