Brand in Essen Wohnkomplex-Feuer breitete sich von Balkon aus – vom Sturm "Antonia" angefacht

Schwierige Löscharbeiten: Großbrand in Essener Wohnkomplex: "Feuer breitete sich rasend schnell aus"
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Großalarm für die Einsatzkräfte in Essen in der Nacht zu Montag. In einem Wohnblock der nordrhein-westfälischen Stadt ist ein massiver Brand ausgebrochen. Das Feuer habe sich rasend schnell ausgebreitet, sagt Feuerwehrsprecher Christoph Riße. "Also, zurzeit laufen hier noch Löscharbeiten, die Flammen lodern immer wieder in der einen oder anderen Wohnung auf. Die Schwierigkeit besteht darin, dass wir das Feuer immer nur von außen bekämpfen können und noch nicht teilweise in die Wohnung eindringen konnten. Deswegen müssen wir hier weitere Maßnahmen vorlaufen und im weiteren Verlauf dann die Wohnung kontrollieren." - SCHNITT - "Glücklicherweise haben wir nur drei Verletzte zu beklagen. Die wurden mit einer Rauchvergiftung in ein Krankenhaus transportiert. Wir sind hier vorsichtig optimistisch, da wir noch nicht alle Wohnungen kontrollieren konnten und noch nicht abschließend klar ist, ob wirklich alle das Gebäude verlassen konnten." Mehrere Straßen rund um den Einsatzort im Essener-Westviertel wurden gesperrt. Zum Schutz der Bevölkerung wurde auch ein Alarm über die Warnapp NINA aktiviert.
Bei einem Großbrand in einem Wohnkomplex in der Innenstadt von Essen sind in der Nacht zum Montag mindestens drei Menschen verletzt worden. Ersten Erkenntnissen zufolge war zunächst ein Feuer auf einem Balkon ausgebrochen.

Das Feuer in einem Essener Wohnkomplex hat sich von einem Balkon ausgebreitet. Wie die Feuerwehr am Montag mitteilte, sorgte das in der Nacht wütende Sturmtief "Antonia" offensichtlich dafür, dass sich das Feuer dann rasend schnell über die im Wind liegende Fassade und Balkone ausdehnte. Das Gebäude mit einer Fassadenlänge von etwa 65 Metern mit viereinhalb Geschossen sei mit einer Wärmedämmverbundfassade ausgestattet.

Essen: Sturm "Antonia" beschleunigte die Ausbreitung des Feuers

Der Sturm habe das Feuer immer weiter beschleunigt. Durch geborstene Fensterscheiben seien die Flammen schließlich in die Wohnungen eingedrungen und hätten darin "alles" zerstört. Laut Feuerwehrangaben kam es durch die Hitze sogar an 15 Metern entfernt stehenden Gebäuden zu Schäden: Die Wärmestrahlung ließ etwa Rollläden schmelzen und Fensterscheiben bersten.

Essen: Flammen schlagen aus einem Wohnkomplex in voller Breite.
Im Essener Westviertel steht seit dem frühen Montagmorgen ein ganzer Wohnblock in Flammen
© Stephan Witte / KDF-TV / DPA

Erst in den Morgenstunden war das Feuer den Angaben zufolge unter Kontrolle. Am Nachmittag liefen Nachlöscharbeiten, zudem waren Brandursachenermittler der Kriminalpolizei vor Ort. Zur Schadenshöhe und erst recht zur Brandursache seien Aussagen noch nicht möglich, da auch die Brandsachverständigen noch nicht ins Gebäude könnten, so ein Feurwehrsprecher.

Gebäude nach Brand einsturzgefährdet

Nach Einschätzung von Statistikern seien "große Teile des Wohnblocks" einsturzgefährdet. Zunächst war deshalb unklar, ob und wann das Gebäude wieder betreten werden kann. Die Wohnungen würden weiter überprüft. In dem Komplex mit 39 Wohnungen brannten nach Angaben der Stadt 35 Einheiten in dem nur wenige Jahre alten Neubau vollständig aus. Mehr als hundert Bewohnerinnen und Bewohner waren von dem Brand betroffen. In der Spitze waren laut Feuerwehr mehr als 150 Einsatzkräfte vor Ort. Drei Menschen wurden mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus gebracht.

Drei Verletzte bei Großbrand in Essen
Essen: Flammen schlagen aus einem Wohnkomplex in voller Breite.
© TNN / DPA
Feuerkatastrophe: Ganzer Wohnkomplex in Essen steht in Flammen

Alarm um 2.15 Uhr ausgelöst

In der Nacht zum Montag war laut Feuerwehr um 2.15 Uhr Alarm ausgelöst worden. Es seien "alle verfügbaren Kräfte alarmiert" worden. Die Krankenhäuser waren einem Sprecher zufolge auf einen möglichen Massenanfall an Verletzten vorbereitet. Wegen der Rauchs forderte die Feuerwehr Essen die Anwohner dazu auf, Fenster und Türen zu schließen. Zwei Straßen wurden voll gesperrt. In Nachbarhäusern kam es zum Teil zu Stromausfällen. Die Bewohner des Wohnblocks wurden von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht. Nach Angaben der Stadt Essen wurden 128 betroffene Anwohnerinnen und Anwohner in einer Betreuungsstelle im Hörsaalzentrum der Universität Duisburg-Essen versorgt. Medikamente, Hygieneartikel und Kleidung würden zur Verfügung gestellt. Zudem richtete die Stadtverwaltung ein Bürgertelefon ein.

AFP · DPA
mth

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