Die Feuerwehr in Australien hat nach langem Kampf den größten der dort seit Monaten tobenden Buschbrände unter Kontrolle gebracht. Die Feuerwehr im Bundesstaat New South Wales teilte mit, sie habe endlich das gigantische "Gospers Mountain Fire" nahe der Millionenmetropole Sydney eindämmen können. Der regionale Feuerwehrchef Shane Fitzsimmons zeigte sich zuversichtlich, dass die Einsatzkräfte den Brand weiter unter Kontrolle halten könnten.
Eine Fläche von der Größe Österreichs vernichtet
Das "Gospers Mountain Fire" war Ende Oktober im Wollemi-Nationalpark ausgebrochen. Es schloss sich mit anderen Feuern zu einem Mega-Brand zusammen und vernichtete eine Fläche von mehr als 800.000 Hektar - was eine Fläche größer als Österreich ist.
Dutzende andere Brände sind in Australien allerdings weiterhin außer Kontrolle. Die Hoffnungen auf eine weitere Eindämmung der Buschbrände wurden aber durch die Wettervorhersagen genährt. Die Meteorologen sagten Regenfälle von bis zu 50 Millimetern in den kommenden Tagen in manchen Brandgebieten voraus.
Die verheerenden Brände haben bereits zig Milliarden großen und kleinen Tieren den Tod gebracht - auch dann noch, wenn die Feuer längst erloschen sind. "Für die Überlebenden ist es ein gefahrvolles Dasein in den Monaten, die folgen", sagte der Ökologe Michael Clarke von der La Trobe University in Bundoora dem Fachmagazin "Nature". Sie müssten Schutz vor Wetterereignissen wie Regen oder sengender Sonne finden, es mangele an Nahrung und die Tiere könnten sich in der Ödnis nach dem Feuer schlechter vor Räubern wie verwilderten Katzen und Füchsen verstecken. Schätzungen zufolge, sind mindestens eine Milliarde Säugetiere, Reptilien und Vögel bei den Bränden ums Leben gekommen.
Werden Koalas nach Neuseeland umgesiedelt?
Auch den Koalas setzen die Feuer schwer zu, die rund 50.000 Tiere starke Population auf der Känguru-Insel ist bereits stark dezimiert worden. Tiere, die die Feuer überleben, werden danach mit einem zerstörten Ökosystem ohne Nahrung zu kämpfen haben. Tausende Menschen appellieren deshalb an die neuseeländische Regierung, Koalas ins Land zu holen. Bis Montag wurde die Petition der Organisation namens "Koala Relocation Society" (Gesellschaft zur Umsiedlung von Koalas) von rund 7500 Menschen unterzeichnet.
Ein Sprecher der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern erteilte der Forderung allerdings eine Absage. Neuseeland konzentriere sich darauf, beim Kampf gegen die Feuer in Australien zu helfen, so dass die Koalas in ihrem natürlichen Lebensraum bleiben könnten, sagte er. Koalabären sind in Neuseeland nicht heimisch.
Arderns australischer Amtskollege Scott Morrison machen die Buschbrände auch politisch zu schaffen und verliert deutlich an Popularität: Die Zustimmungswerte sind so tief wie nie in seiner anderthalbjährigen Amtszeit. Seit Anfang Dezember fielen sie um acht Punkte auf 37 Prozent, wie aus einer Umfrage der konservativen Zeitung "The Australian" hervorgeht. Oppositionsführer Anthony Albanese von der Labor-Partei überholte den Chef der konservativen Liberalen: 46 Prozent der Befragten hätten lieber ihn als Premier. Morrison steht derzeit wegen seines Krisenmanagements in der Kritik. Während der Feuer reiste er zum Urlaub nach Hawaii. Auch in der Klimawandel-Debatte gerät der Förderer der Kohleindustrie zunehmend unter Druck.