Vor genau fünf Jahren stürzte ein Flugzeug von Spanair in Madrid ab - 154 Menschen verloren dabei ihr Leben. Die wenigen Überlebenden und Angehörigen der Opfer haben den Glauben an einen Prozess vor einem spanischen Gericht mittlerweile aufgegeben. "Unsere Hoffnungen ruhen jetzt auf dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg", sagte die Vorsitzende eines Hinterbliebenenverbandes, Pilar Vera, der Zeitung "El País". Die Ursache des Unglücks sei bis heute nicht vollständig aufgeklärt worden.
Die Maschine vom Typ McDonnell Douglas MD-82 war am 20. August 2008 kurz nach dem Start in Madrid aus geringer Höhe abgestürzt und anschließend in Flammen aufgegangen. 154 Menschen kamen ums Leben, 18 Insassen überlebten. Das Madrider Landgericht hatte die strafrechtlichen Ermittlungen im September 2012 eingestellt. Die Richter begründeten dies damit, dass die Piloten, die bei dem Unglück ums Leben gekommen waren, die Hauptschuld getragen hätten.
Die Hinterbliebenen fochten die Entscheidung vor dem spanischen Verfassungsgericht an, rechnen sich nach Worten von Vera dort aber kaum Chancen aus. Die Piloten hatten es versäumt, die Vorflügel und Landeklappen auszufahren, die der Maschine beim Start Auftrieb geben sollten. Es blieb aber ungeklärt, weshalb die Alarmanlage nicht funktionierte, die sie auf ihren Fehler hätte hinweisen müssen.
Mittlerweile ist allerdings unklar, ob eine Klage überhaupt einen Erfolg auf Entschädigungszahlungen hätte. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten musste Spanair im Januar 2012 insolvenz beantragen und wurde mittlerweile aufgelöst.