Noch keine Entwarnung, immer noch brennt es im Harz. Räumlich sei der Waldbrand unter Kontrolle, teilte der Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt mit. Insgesamt seien 13 Hektar von dem am Donnerstag oberhalb des Bahnhofs Schierke ausgebrochenen Feuer betroffen.
Waldbrand im Harz sorgt für Großeinsatz
Etwa 400 Feuerwehrleute seien rund um den Brocken im Einsatz, unterstützt von insgesamt sieben Hubschraubern. "Die Löscharbeiten gestalten sich trotz stabiler Löschwasserversorgung kompliziert", sagte Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse einer Mitteilung zufolge. Grund seien die schwierigen Hanglagen im Brandgebiet sowie das zerklüftete Gelände. Geschädigte Bäume stellten eine zusätzliche Gefahr da. Der für den Freitag angekündigte Wind mit Geschwindigkeiten von bis zu 50 Stundenkilometern werde für zusätzlicher Herausforderungen sorgen.
Lohse kritisierte auf einer Pressekonferenz am Freitagmittag, dass es in der Entstehungsphase des Brandes "wieder einmal" keine Luftunterstützung für Einsatzkräfte gegeben habe, weshalb sich der Brand weiter ausgebreitet habe. "Nun haben wir den Salat", so der Kreisbrandmeister. Der Plan sei nun, das Feuer in der Kernzone ausbrennen zu lassen und es an den Flanken aufzuhalten. Auch Schneisen seien geschlagen worden, sagte ein Vertreter des Nationalparks.
Die eingesetzten Feuerwehrleute sollen im Tagesverlauf durch Kameradinnen und Kameraden aus weiteren Teilen Sachsen-Anhalts und auch aus Niedersachsen verstärkt werden. Wernigerodes Bürgermeister Tobias Kascha geht von einem mehrere Tage andauernden Einsatz aus.
Landrat Thomas Balcerowski sagte auf der Pressekonferenz, es gelte ein Inferno wie in Sachsen zu verhindern. "Wir brauchen zwingend Luftunterstützung." Er forderte die Anschaffung von Löschflugzeugen. Er sei es leid, permanent die Diskussion hierüber zu führen. "Wir gefährden Menschen."
Ortschaften sind nach Angaben der Behörden nicht bedroht, allerdings schränkte die Harzer Schmalspurbahn ihren Betrieb ein und fährt vorerst bis einschließlich Samstag nicht mehr hinauf auf den Brocken. Wanderinnen und Wanderer sollen das Brandgebiet weiträumig meiden.
Zur Ursache für den Waldbrand gibt es noch keine Informationen.
Quellen: Landkreis Harz, Harzer Schmalspurbahn, Stadt Wernigerode, Freiwillige Feuerwehr Wernigerode, Nachrichtenagenturen DPA und AFP