Hurrikan "Wilma" und "Alpha" schlagen zu

Mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 km/h ist der Hurrikan "Wilma" auf die Küste von Florida geprallt und hat mindestens sechs Menschen in den Tod gerissen. In der Karibik hat Tropensturm "Alpha" ähnlich schwere Verwüstungen angerichtet.

Mindestens sechs Bewohner von Florida haben im Hurrikan "Wilma" ihr Leben verloren. Damit stieg die Zahl der Todesopfer des Wirbelsturms in Haiti, Jamaika, Mexiko und den USA auf 25. Der Sachschaden wurde allein in Florida auf zwei bis neun Milliarden Dollar geschätzt. Dort waren sechs Millionen Menschen ohne Strom. Die Behörden sprachen von dem schlimmsten Wirbelsturm in der Region um Fort Lauderdale seit 1950. "Wilma" traf mit einer Windgeschwindigkeit von 200 Kilometern in der Stunde auf die Südwestküste von Florida.

Ein Bewohner von Coral Springs bei Fort Lauderdale wurde von einem Baum erschlagen, ein anderer kam unter dem einstürzenden Dach seines Hauses im Bezirk Coral Springs ums Leben. In Boyton Beach wurde eine 82-jährige Frau von den Splittern einer einbrechenden Glastür tödlich verletzt. Drei weitere Tote wurden aus den Bezirken Palm Beach, St. Johns und Collier gemeldet. Zuvor kamen bereits sechs Menschen in Mexiko sowie 13 in Jamaika und Haiti ums Leben. In der Umgebung von Miami und Fort Lauderdale gingen zahllose Fensterscheiben zu Bruch und Häuser wurden abgedeckt. Etwa 35 Prozent des Stadtgebiets von Key West wurden überflutet. Im Bezirk Miami-Dada erreichten die Niederschläge eine Höhe von 20 Zentimetern. In Naples waren es 16,5, in Fort Lauderdale 7,5 Zentimeter.

"Wilma" überflutet Kuba

Für mehr als ein Drittel der Bewohner von Florida brach die Stromversorgung zusammen. Davon betroffen waren alle vorgelagerten Inseln, die Florida Keys, und ein Gebiet bis nach Daytona Beach im Norden. Die Versorgungsunternehmen befürchten, dass es mehrere Wochen dauern wird, bis alle Haushalte wieder an das Netz angeschlossen sind. Experten schätzen, dass sich die Sturmschäden in Florida auf bis zu zehn Milliarden Dollar summieren könnten. Hurrikan "Katrina" hatte im August im Süden der USA Schäden von rund 35 Milliarden Dollar verursacht.

In der kubanischen Hauptstadt Havanna trat das von "Wilma" aufgewühlte Meer am Montag über die Kaimauern und überflutete weite Teile der Stadt. Marinetaucher brachten mehrere hundert Bewohner mit Schlauchbooten in Sicherheit. Die Fluten beschädigten mehrere historisch wertvolle Gebäude aus der spanischen Kolonialzeit am Malecon, der Uferpromenade von Havanna.

zwiti>Elf Tote durch "Alpha" "Wilma" war der 21. Wirbelsturm in der diesjährigen Hurrikan-Saison in der Karibik, die im November zu Ende geht. Das Auge des Hurrikans traf die Küste am Montagmorgen (Ortszeit) bei Cape Romano, 35 Kilometer südlich von Naples. Das Frontensystem löste heftige Regenfälle und mehrere Tornados aus. Über Land schwächte sich "Wilma" zu einem Hurrikan der Kategorie 2 ab, entwickelte sich am Montagnachmittag aber wieder zu einem Hurrikan der Kategorie 3. Bis Mittwoch soll er die Höhe von Kanada erreicht haben und dann als Tiefdrucksystem nach Osten in Richtung Europa ziehen.

Der Tropensturm "Alpha" hat am Montag auf Haiti eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Mindestens elf Menschen starben. Nach Angaben von Augenzeugen ließen Wind und heftiger Regen Flüsse in dem verarmten Land anschwellen, zahlreiche Häuser wurden zerstört, Vieh auf den Weiden davongespült.

Diesjährige Rekord-Saison

Es wird erwartet, dass sich "Alpha" auf seinem weiteren Weg mit den Ausläufern von Hurrikan "Wilma" vereinigt, der am Montag mit Sturmböen von bis zu 200 Stundenkilometern über den US-Bundesstaat Florida hinweggefegt war und durch den dort mindestens vier Menschen ums Leben kamen. Nach Angaben der Energieversorger waren zeitweilig bis zu sieben Millionen Menschen ohne Strom. Auf seinem Weg durch die Karibik hatte der stärkste jemals gemessene Hurrikan bereits mindestens 17 Menschen in den Tod gerissen. Auch Teile der kubanischen Hauptstadt Havanna wurden überflutet.

In Mexiko saßen Behörden zufolge noch tausende Touristen in Notunterkünften fest. Die mexikanische Regierung kündigte an, sie so schnell wie möglich außer Landes bringen zu wollen. Das Auswärtige Amt in Berlin schätzte die Zahl der deutschen Touristen in der Region auf etwa 4000.

Mit "Alpha" ist die diesjährige Hurrikan-Saison zur Rekord-Saison seit Beginn der Aufzeichnungen vor 150 Jahren geworden. "Alpha" ist der 22. Tropensturm - im bisherigen Rekordjahr 1933 gab es 21. Die Saison dauert noch fünf Wochen.

AP · Reuters
AP/Reuters

PRODUKTE & TIPPS