Archäologie Forscher entdecken am Toten Meer eine Höhle mit hervorragend erhaltenen römischen Schwertern

Forscher in Israel mit den entdeckten Schwertern
Die Forscher aus Israel ordneten die Schwerter aufgrund der Länge ihrer Klingen als sogenannte Spatha-Modelle ein
© Emil Aladjem / DPA
Archäologen fanden vier antike Schwerter, die wahrscheinlich einst von judäischen Rebellen versteckt wurden.

Israelische Archäologen haben in einer Höhle am Toten Meer vier antike römische Schwerter gefunden. Sie seien vermutlich vor fast 1900 Jahren während der Bar-Kochba-Revolte gegen die Römer von jüdischen Rebellen versteckt worden, teilte die israelische Altertumsbehörde am Mittwoch mit. "Dies ist ein dramatischer Beweis für einen bestimmten Moment in der Geschichte", hieß es in der Mitteilung.

Der jüdische Aufstand unter Rebellenführer Bar Kochba war im Jahre 132 ausgebrochen und rund drei Jahre später von den Römern niedergeschlagen worden. Die Forscher entdeckten die Waffen den Angaben nach in einem kleinen Spalt in einer nur schwer zugänglichen Höhle nahe des Naturparks Ein Gedi. Vermutlich hatten die Rebellen sie römischen Soldaten abgenommen und dann versteckt. Sie seien "außergewöhnlich gut" erhalten gewesen.

Schwerter in Israel als Spatha-Modelle identifiziert

Drei der Schwerter wurden mit noch im Fels verborgenen Klingen gefunden, wodurch der Stahl erhalten blieb, mit handgefertigten Griffen aus Eisen und Holz, sowie den dazugehörigen Holzscheiden. Die Forscher ordneten die Schwerter aufgrund der Länge ihrer Klingen von 60–65 Zentimetern als sogenannte Spatha-Modelle ein.

"Ein einzelnes Schwert zu finden ist selten – aber gleich vier? Das ist ein Traum. Wir haben uns die Augen gerieben, konnten es kaum glauben", teilten die Forscher mit. Weitere Untersuchungen sollen nun Aufschluss darüber geben, wann die Schwerter genau versteckt wurden. Womöglich lassen sich sogar Spuren von DNA auf den Schwertern feststellen und untersuchen.

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Die trockenen klimatischen Bedingungen in dem Gebiet ermöglichten demnach den recht guten Erhalt von Artefakten. "Es handelt sich um eine einzigartige Zeitkapsel, in der Fragmente von Schriftrollen, Münzen aus der Zeit des jüdischen Aufstands, Ledersandalen und jetzt sogar Schwerter in ihren Scheiden so scharf aussehen, als wären sie erst heute versteckt worden", teilte der Direktor der Altertumsbehörde, Eli Escusido, mit.

km

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