Kreuzfahrtschiff kollidiert mit Container Donau über Nacht gesperrt, keine Verletzten

Frachter kontra Passagierschiff: Nach einem Zusammenstoß auf der Donau musste eine Flusskreuzfahrt abrupt abgebrochen werden. Zuvor war der Frachter bereits in einen anderen Unfall verwickelt.

Eine Flusskreuzfahrt auf der Donau hat nach einem Schiffsunfall ein jähes Ende gefunden. Das mit etwa 200 Menschen besetzte Passagierschiff "Avalon Tranquility" stieß am Freitagabend mit einem unmotorisierten Frachter zusammen. Durch ein Leck drang Wasser in den Maschinenraum ein und das 15 Millionen Euro teure Schiff drohte zu sinken.

Dem Kapitän gelang es jedoch, mit dem Kreuzfahrtschiff bei Winzer im bayerischen Landkreis Deggendorf anzulegen. Menschen wurden nicht verletzt. Eine 71-jährige Australierin erlitt einen Schock. Es entstand nach Angaben der Polizei ein Schaden von mehreren hunderttausend Euro.

Das Leck konnte am Samstagnachmittag trotz starker Strömung geschlossen werden. Der Schiffsverkehr könne nach einer Vollsperrung kurzzeitig für vier Stunden wieder freigegeben werden. Dennoch solle die Donau über Nacht in beiden Richtungen gesperrt werden. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Bundeswasserstraße Donau wieder freizugeben", sagte der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Andreas Scheuer (CSU), der Nachrichtenagentur dpa.

Der Unfallfrachter war am Freitagnachmittag auf eine Sandbank aufgefahren, konnte sich jedoch wieder freifahren. Ein Anhänger dagegen blieb stecken. Möglicherweise hatten Wellen des vorbeifahrenden Passagierschiffs den Anhänger am Abend gegen 21.30 Uhr losgerissen. Der Flusskreuzer rammte den treibenden Anhänger und wurde gegen einen Stein gedrückt, der ein etwa ein Quadratmeter großes Leck in die Bordwand riss.

Die 157 Fahrgäste aus den USA, Australien und Neuseeland, die von der ungarischen Hauptstadt Budapest nach Amsterdam in den Niederlanden unterwegs waren, sowie die meisten der 41 Besatzungsmitglieder wurden von einem anderen Passagierschiff aufgenommen und ins 20 Kilometer entfernte Deggendorf gebracht.

Der Frachter war bereits am Nachmittag in einen Unfall verwickelt. Bei dem Versuch, seinen festgefahrenen Anhänger frei zu schleppen, hatte der Kapitän ein anderes Gütermotorschiff übersehen und gerammt. Das Güterschiff konnte trotz eines Lecks weiterfahren.

DPA
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