Tierische Geschichte Kuh flieht vor Schlachter – und findet bei Schafen ihr Glück

Kuh "Mücke" fühlt sich wohl
Man sieht's: Kuh "Mücke" fühlt sich wohl
© Thomas Schippl / DPA
Wie im Zeichentrickfilm: Eine Kuh entkommt auf dem Weg zum Schlachthof, streift allein durch den Wald, nimmt Reißaus vor Menschen – und schließt sich einer Schafherde an. 

"Da stand ein Rind und wollte zu den Schafen", erinnert sich Schäfer Alfons Gimber an den Moment, als eine Kuh auf seiner Weide auftauchte. "So etwas habe ich noch nicht erlebt", sagte der 65-Jährige der "Rhein-Neckar-Zeitung" (RNZ).

Schnell zog Gimber einen Zaun um das Rind – vergeblich. "Das hat ihm nicht gefallen, denn es wollte ja zu den Schafen", erzählt er. Das Tier durchbrach den Zaun, legte sich mitten in die rund 200 Tiere und blieb. "Es hat die Schafe beschnuppert und fühlt sich wohl – es passt sich sogar der Herde an. Und auch die Schafe stört es nicht", sagte Gimber der "RNZ", der die Kuh auf den Namen "Mücke" taufte".

Kuh "Mücke" lebt jetzt auf Gnadenhof

Als die Herde weiterziehen musste, war’s mit der Freiheit zunächst vorbei: "Mücke" wurde auf der Weide in Neckargemünd (Rhein-Neckar-Kreis) betäubt und zum Besitzer gebracht. Der wollte die Ausreißerin abgeben. So kam der Verein "Rüsselheim" in Spiel, der bereits rund 2000 Tiere betreut.

"Wegen der wirtschaftlichen Lage mussten wir erst überlegen", sagte die Vorsitzende Doris Rauh. Sie entschied: "Komm, die eine Kuh macht es jetzt auch nicht fett, die nehmen wir." Jetzt grast "Mücke" auf dem Gnadenhof im hessischen Alsfeld – weit weg vom Schlachthof, aber in bester Gesellschaft.

DPA
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