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News des Tages Festgesetzter US-Pastor darf Türkei verlassen

US-Pastor Andrew Brunson 
US-Pastor Andrew Brunson 
© AFP
Verdächtiger im Mordfall Marinowa legt Teilgeständnis ab  +++ Werbung für Abtreibung - Berufungsgericht bestätigt Urteil gegen Ärztin Kristina Hänel +++ Einsturz von Kölner Stadtarchiv: Freisprüche und Bewährungsstrafe  +++ Die News des Tages im im stern-Ticker.

Die wichtigsten Meldungen im Kurz-Überblick:

  • Schäuble: "Ermüdungseffekte" durch lange Unions-Regierung (17.26 Uhr)

  • Festgesetzter US-Pastor darf Türkei verlassen (15.35 Uhr)

  • Verdächtiger im Mordfall Marinowa legt Teilgeständnis ab (14.03 Uhr)

  • Abtreibungswerbung: Berufungsgericht bestätigt Urteil gegen Ärztin (12.14 Uhr)

  • Drei Freisprüche und eine Bewährungsstrafe im Prozess um Einsturz von Kölner Stadtarchiv (10.16 Uhr)

Die Nachrichten des Tages im stern-Ticker:      

+++ 21.11 Uhr: Portugals Verteidungsminister tritt nach Skandal um Waffendiebstahl zurück +++

Nach einem Skandal um einen Waffendiebstahl aus einem Armeedepot ist der portugiesische Verteidigungsminister José Alberto Azeredo Lopes zurückgetreten. In seinem Rücktrittsschreiben erklärte Lopes laut der Nachrichtenagentur Lusa, mit dem Schritt wolle er verhindern, dass die Armee durch "politische Angriffe geschwächt" werde.    

Mehrere ranghohe Militärs und Angehörige der Militärpolizei waren im vergangenen Monat wegen des Waffendiebstahls festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen unter anderem Waffenhandel, Amtsmissbrauch, Bildung einer kriminellen Vereinigung und Urkundenfälschung vor. Aus dem Depot in Tancos waren vor rund einem Jahr bei einem Einbruch 44 Panzerabwehrraketen sowie Hand- und Tränengasgranaten und hunderte Schuss Munition gestohlen worden.    

Erst nach einem anonymen Hinweis konnte die Polizei in einem Versteck einen Großteil der Beute aufspüren.

+++ 20.36 Uhr: Manipulationsskandal erschüttert griechischen Fußball +++

Der griechische Fußball wird von einem Manipulationsskandal erschüttert. Die Justiz erhob am Freitag Anklage gegen den Besitzer des größten griechischen Vereins Olympiakos Piräus, den Reeder Evangelos Marinakis. Das berichtete das Sportradio des staatlichen Rundfunks, ERA-Sport. Unter den Angeklagten sind auch der frühere Präsident des griechischen Fußballverbandes, Giorgos Sarris, zwei ehemalige Chef-Schiedsrichter und weitere sechs amtierende und ehemalige Schiedsrichter sowie frühere und aktuelle Besitzer der Vereine Atromitos Athen, Veria und Levadiakos.

Sie sollen unter Mitwirkung zahlreicher Fußballspieler dutzende Spiele der griechischen Superliga und kleinerer Ligen manipuliert haben. Juristen erwarten ein mehrmonatiges Gerichtsverfahren. Bei einer Verurteilung drohen demnach Haftstrafen von bis zu zehn Jahren. Eine Reaktion seitens der Angeklagten gab es bis Freitagabend nicht.

+++ 19.31 Uhr: Facebook: 30 statt 50 Millionen Nutzer von Hacker-Attacke betroffen +++

Von dem jüngst bekanntgewordenen Hacker-Angriff auf Facebook sind nach Angaben des Unternehmens rund 30 Millionen statt der zuvor geschätzten 50 Millionen Profile betroffen gewesen. Bei 14 Millionen von ihnen wurden aber zum Teil tiefer gehende Informationen erbeutet wie die letzten Orte, an denen sie über Facebook angemeldet hatten, oder die 15 jüngsten Suchanfragen. Bei 15 Millionen seien lediglich der Name und Kontaktinformationen wie E-Mail gestohlen worden, berichtete Facebook.

Facebook hatte vor zwei Wochen mitgeteilt, dass unbekannte Angreifer sich durch den Diebstahl digitaler Schlüssel Zugang zu Dutzenden Millionen Profilen verschafft hatten. Mit den sogenannten Token konnten sie auf die Profile zugreifen als wären es ihre eigenen.

+++ 19.13 Uhr: Seehofer: CSU-Wahlergebnis wird besser als Umfragewerte +++

Kurz vor der Landtagswahl bezweifelt die CSU, dass sie am Sonntag tatsächlich so schlecht abschneidet wie es die zuletzt miesen Umfragewerte vorhersagen. "Ich bin ein ganzes Stück zuversichtlicher, als sich das in den Umfragen ausgerückt hat. Deshalb glaube ich, dass wir ein Stück besser abschneiden werden, als das in den letzten Tagen prophezeit wurde", sagte Parteichef Horst Seehofer vor dem CSU-Wahlkampfabschluss in München.

Auch CSU-Spitzenkandidat und Ministerpräsident Markus Söder äußerte sich kritisch zu, Umgang mit den vielen Umfragen in den vergangenen Wochen und Monaten. "Ich wundere mich, dass der Wahlkampf mehr von Umfragen geprägt wird als von Inhalten", betonte er.

Die CSU lag in den letzten Umfragen mit Werten um die 33 bis 35 Prozent deutlich hinter der absoluten Mehrheit. Sollten sich die Umfragen bei der Wahl am Sonntag bestätigen, würde die CSU erneut Koalitionspartner zur Regierungsbildung brauchen. Söder betonte in diesem Kontext erneut, dass die Programmatik der Grünen etwa nicht koalitionstauglich sei. Die Grünen seien immer dagegen, außer bei der Legalisierung von Cannabis.

+++ 19.11 Uhr: AfD im Bundestag lädt erstmals Antisemitismusbeauftragten ein +++

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat sich erstmals persönlich mit der AfD-Spitze im Bundestag ausgetauscht - knapp ein Jahr nach der Konstituierung des Parlaments. Die AfD war die letzte der im Bundestag vertretenen Parteien, die ihn eingeladen hatte, wie Klein über die Pressestelle des Innenministeriums mitteilen ließ. Bei dem Gespräch mit dem Parlamentarischen Geschäftsführer Jürgen Braun sagte er demnach, dass der Antisemitismus aller gesellschaftlichen Gruppen bekämpft werden müsse und Hierarchisierungen dabei nicht vorgenommen werden sollten. Hintergrund dürfte sein, dass viele AfD-Politiker vor allem judenfeindliche Äußerungen muslimischer Migranten thematisieren.

Weiter sagte Klein der Mitteilung zufolge, auch das Engagement von Juden in der AfD, die kürzlich eine eigene Gruppe in der AfD gegründet hatten, werfe Fragen auf. Das betreffe etwa die ablehnenden Positionen der AfD zum Schächten und zur Beschneidung. Beides seien aber "grundlegende Elemente jüdischen Lebens". Auch die "den Holocaust relativierenden Äußerungen führender Vertreter der Partei" hält Klein demnach für problematisch.

+++ 18.06 Uhr: EU-Wettbewerbskommissarin fordert wirkungsvollere Regeln für das Internet +++

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager fordert eine bessere Anpassung von Gesetzen und Verhaltensregeln der realen Welt an das Internetzeitalter. "Wenn da draußen jemand Bilder von Kindern verkaufen würde, würde er binnen 30 Sekunden verhaftet", sagte sie dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" laut Vorabmeldung. "Und jetzt ist es im Internet und es soll uns egal sein?"    

Vestager forderte den US-Internetkonzern Facebook auf, den Datenskandal rund um die britische Firma Cambridge Analytica ernster zu nehmen. "Wenn es mein Geschäft wäre, das gekidnappt worden wäre, um Wahlen zu manipulieren, wäre ich am Boden zerstört", sagte sie dem "Spiegel" mit Bezug auf Konzernchef Mark Zuckerberg.    

Facebook war im März wegen des Datenskandals in eine schwere Krise geraten. Die Daten von rund 87 Millionen Nutzern des Onlinenetzwerks waren bei der Firma Cambridge Analytica gelandet. Sie sollen 2016 unerlaubt für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump genutzt worden sein.

+++ 17.35 Uhr: AfD-Anhänger schießt nach Bedrohung mit Schreckschusspistole +++

Mit einer Schreckschusspistole hat ein AfD-Anhänger bei einer Auseinandersetzung in Regensburg aus einem Auto heraus geschossen. Der Schütze befand sich in einem Auto, das von Gegendemonstranten bedrängt wurde. Nach Angaben der Polizei wurde bei dem Zwischenfall nach dem Ende einer AfD-Kundgebung am Donnerstagabend niemand verletzt. Laut Polizei trommelten die AfD-Gegner auf das Auto und beleidigten die Insassen. Einer gab daraufhin einen Schuss aus dem geöffneten Autofenster ab. Mehrere Medien berichteten über den Vorfall.

+++ 17.30 Uhr: Drei Migranten bei Überfahrt nach Spanien gestorben - 18 Vermisste +++

Mindestens drei Migranten sind bei dem Versuch ums Leben gekommen, von Afrika aus über das Alborán-Meer die spanische Küste zu erreichen. Die spanische Seenotrettung teilte auf Twitter mit, 35 weitere Menschen seien von dem kenternden Boot gerettet worden. Mindestens 18 Migranten würden vermisst. Die Überlebenden seien nach Almería in Andalusien gebracht worden, hieß es weiter. 

Die Zahl der Migranten, die allein seit Donnerstag Spanien erreichten, sei damit auf über 700 gestiegen, schrieb die Nachrichtenagentur Europa Press unter Berufung auf Behördenangaben. Spanien hat in diesem Jahr Italien als Hauptankunftsland für Migranten in der EU abgelöst. Immer mehr Afrikaner meiden mittlerweile Libyen und nehmen stattdessen die westliche Mittelmeerroute von Algerien oder Marokko aus.

+++ 17.26 Uhr: Schäuble: "Ermüdungseffekte" durch lange Unions-Regierung +++

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble sieht durch die lange Regierungszeit der Union "Ermüdungseffekte" in Deutschland. CDU und CSU hätten unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) "im internationalen Vergleich außergewöhnlich lange und erfolgreich unser Land regiert", sagte der CDU-Politiker der italienischen Zeitung "Repubblica". "Aber in menschlichen Systemen hat immer alles seine Zeit. Irgendwann treten dann gewisse Ermüdungseffekte ein." Das bedeute nicht, dass die Ära Merkel zu Ende gehen müsse, betonte Schäuble. Die lange Regierungszeit erkläre aber gewisse Schwierigkeiten.

Dem Südwestrundfunk sagte Schäuble, Merkel sei "nicht mehr so unbestritten wie sie über drei Legislaturperioden oder über zweieinhalb Legislaturperioden gewesen ist". Trotzdem halte er ihre Wiederwahl zur CDU-Vorsitzenden für wahrscheinlich. Merkel habe immer noch hohe Zustimmungswerte, um die sie viele europäische Regierungschefs beneideten.

Die Landtagswahl am Sonntag in Bayern wird nach Schäubles Einschätzung noch keine Konsequenzen für die Bundesparteien und das Ansehen der Kanzlerin haben. Nach der Wahl zwei Wochen später in Hessen werde es aber "vermutlich auch Diskussionen geben".

+++ 17.20 Uhr: Nach Einsatz im Hambacher Forst: Sonderurlaub für Polizisten in NRW +++

Für ihren Einsatz bei den Räumungen Dutzender Baumhäuser von Kohlegegnern und Umweltschützern im Hambacher Forst erhalten alle in den vergangenen Wochen eingesetzten Polizisten aus Nordrhein-Westfalen zwei Tage Sonderurlaub. "Dieser Einsatz bedeutete für Sie alle ganz besondere Belastungen, deshalb verdient er auch ganz besondere Wertschätzung", sagte Innenminister Herbert Reul (CDU) laut Mitteilung bei einem Treffen mit Bereitschaftspolizisten in Brühl. Zuvor hatte der "Kölner Stadt-Anzeiger" darüber berichtet. Die Polizei-Hundertschaften hatten bei der mehrwöchigen Räumung des Forstes laut Reul fast 380.000 Einsatzstunden geleistet. Die Kosten gehen in die Millionen.

Von dem Sonderurlaub sollen neben den Vollzugsbeamten auch alle weiteren Regierungsmitarbeiter profitieren, die in der sogenannten Besonderen Aufbauorganisation für den Einsatz Dienst getan haben. Dazu zählten Polizeiärzte, Fahrer und Versorgungshelfer. 

Insgesamt seien zwischen dem 13. September und dem 8. Oktober etwa 31.000 Menschen in dem Wald am Rande des Braunkohletagebaus im Einsatz gewesen, hatte der Minister am Mittwoch im Landtag gesagt. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatte gefordert, die Extra-Arbeit zeitnah zu vergüten und die Bereitschaftspolizei besser zu bezahlen.

+++ 17.05 Uhr: Stockholms neue Stadtregierung zweifelt an Olympia-Bewerbung +++

Stockholms designierte Stadtregierung steht einer Bewerbung der schwedischen Hauptstadt für die Olympischen Winterspiele 2026 kritisch gegenüber. "Stockholm sieht sich anderen großen Herausforderungen gegenüber, an denen wir arbeiten müssen", sagte Anna König Jerlmyr von der konservativen Partei Moderaterna dem schwedischen Fernsehsender SVT.

Jerlmyr könnte Bürgermeisterin einer heute angekündigten neuen Stadtregierung aus Mitte-Rechts-Parteien und Grünen werden, die Stockholm in den kommenden vier Jahren regieren wird. Der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees, Mats Årjes, sagte der Tageszeitung "Dagens Nyher", er hoffe auf ein Treffen mit der neuen Stadtregierung, um das Finanzierungskonzept zu erklären. 

Stockholm war Anfang der Woche vom Internationalen Olympischen Komitee als einer der Favoriten für die Winterspiele 2026 genannt worden. Auch Calgary in Kanada und der Verbund der italienischen Städte Mailand und Cortina d'Ampezzo sind im Rennen.

+++ 16.44 Uhr: Tödlich verunglückter Bundeswehrsoldat nach Deutschland überführt +++

Der bei einem Manöver in Litauen tödlich verunglückte Bundeswehrsoldat aus Sachsen-Anhalt ist nach Deutschland überführt worden. Um ihrem toten Kameraden die letzte Ehre zu erweisen, bildeten die Truppen des Nato-Bataillons auf dem Militärstützpunkt Rukla ein Spalier für den Transportpanzer, mit dem der Leichnam zum Flughafen nach Kaunas gebracht wurde, wie die litauische Armee mitteilte. Von dort wurde er mit einer Luftwaffenmaschine in seine Heimat transportiert. An der Abschiedszeremonie nahm auch die deutsche Botschafterin in Litauen, Angelika Viets, teil. Litauens Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite übersandte einen Blumenkranz. 

Nach Bundeswehrangaben war der Mann am vergangenen Samstag auf einem Übungsplatz mit einem Bergepanzer gegen einem Baum gefahren und von herabstürzenden Ästen schwer am Kopf verletzt worden. Trotz sofortiger Hilfe habe ein deutscher Truppenarzt wenig später nur noch den Tod des Soldaten feststellen können.

+++ 16.32 Uhr: Nasa: Gerst soll wie geplant bis Dezember auf ISS bleiben +++

Nach dem missglückten Start einer russischen Sojus-Rakete rechnet die US-Raumfahrtbehörde Nasa nicht mit Verzögerungen bei der Rückkehr des deutschen Astronauten Alexander Gerst zur Erde. Der Rückflug von der Internationalen Raumstation (ISS) werde nach jetzigem Stand wie geplant im Dezember stattfinden, sagte Nasa-Chef Jim Bridenstine in Moskau. Einen genauen Plan werde es aber erst nach Abschluss der Untersuchungen zu dem Vorfall geben. Die russische Raumfahrtagentur Roskosmos machte hingegen keine genauen zeitlichen Angaben zum Rückflug.

Am Donnerstag war es zum Fehlstart einer Sojus-Rakete gekommen. Russland setzte daraufhin bemannte Starts mit den Sojus-Raketen vorerst aus, bis die Unfallursache geklärt ist. Gerst ist seit Juni auf der ISS und hat dort seit Anfang Oktober als erster Deutscher das Kommando inne.

+++ 16.24  Uhr: Hurrikan "Michael": inzwischen elf Tote +++

Hurrikan "Michael" ist mit verheerender Zerstörungskraft über die USA gezogen und hat in mindestens vier Bundesstaaten Menschenleben gekostet. Die Katastrophenschutzbehörde im US-Bundesstaat Virginia teilte mit, dort gebe es fünf bestätigte Todesfälle in Zusammenhang mit dem schweren Sturm. Die Zahl der Todesopfer durch Hurrikan "Michael" in den USA steig damit auf mindestens elf. Bereits davor hatten örtliche Behörden und US-Medien vier Tote in Florida, einen in Georgia und einen in North Carolina gemeldet. 

Der Chef der US-Katastrophenschutzbehörde Fema, Brock Long, sagte dem Sender CNN: "Ich erwarte, dass die Opferzahl heute und morgen weiter steigen könnte." Rettungskräfte arbeiteten sich immer noch durch Trümmer hindurch. CNN sprach von einem "historischen Hurrikan". 

+++ 15.35 Uhr: Festgesetzter US-Pastor darf Türkei verlassen +++

Ein türkisches Gericht hat den Hausarrest und die Ausreisesperre des US-Pastors Andrew Brunson aufgehoben, dessen Inhaftierung zu einer schweren Krise mit den USA geführt hatte. Das Gericht in Aliaga bei Izmir verhängte zwar eine Haftstrafe von drei Jahren und einem Monat für die Unterstützung einer Terrororganisation. Wegen der abgeleisteten Untersuchungshaft und seines guten Verhaltens während des Verfahrens wurde Brunson jedoch freigelassen.     

+++ 14.46 Uhr: Razzien bei Mitgliedern von AfD-Nachwuchsorganisation in Bayern +++

Ermittler haben die Wohnungen von Mitgliedern der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative (JA) in Bayern durchsucht. Die Aktion richtete sich gegen sechs Beschuldigte, darunter ein AfD-Kandidat zur Landtagswahl, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I sagte. Hintergrund ist demnach eine Wahlkampfaktion der JA vor der CSU-Parteizentrale.    

In der Nacht zum vergangenen Sonntag hatten JA-Mitglieder mit Farbe die Namen angeblicher Opfer von Migranten gesprüht und rotes Kunstblut verteilt. Die AfD-Nachwuchsorganisation bekannte sich dazu und erklärte, Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und die bayerische CSU hätten sich "zu Komplizen" von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gemacht, "an deren Händen Blut klebt". Die CSU-Spitze selbst stellte demnach keinen Strafantrag. Die Staatsanwaltschaft leitete aber von Amts wegen Ermittlungen wegen Sachbeschädigung ein. Durchsucht wurden am Freitag sechs Objekte in Bayreuth, Augsburg, Amberg und im Landkreis München, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte.    

Der Bundesvorsitzende der Jungen Alternative, Damian Lohr, sprach von einem "Skandal". Der CSU warf er vor, die Sicherheitsbehörden zu missbrauchen, um JA-Mitglieder "die im bayerischen Wahlkampf Gesicht gezeigt haben, einzuschüchtern".

+++ 14.23 Uhr: Vietnamese muss wegen Facebook-Post fünf Jahre in Haft +++

Wegen "Missbrauchs demokratischer Freiheiten" ist ein Aktivist für Landrechte von einem Gericht im Norden Vietnams zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden. Der 54-jährige Do Cong Duong müsse für fünf Jahre ins Gefängnis, bestätigte dessen Anwalt der dpa. Der Mann hatte lokale Behördenvertreter auf Facebook der Korruption beschuldigt. Hintergrund war laut dem Anwalt ein Streit um Land, in den die Familie des Mannes verwickelt war. Der Anwalt wies die Vorwürfe zurück. Das Gericht in der Provinz Bac Ninh habe keine Beweise, dass seine Handlungen Auswirkungen auf die Staatsinteressen gehabt hätten.

Das südostasiatische Land wird von einer kommunistischen Einparteienregierung angeführt. Die Kommunistische Partei geht immer wieder gegen die Opposition vor

+++ 14.03 Uhr: Verdächtiger im Mordfall Marinowa legt Teilgeständnis ab +++

Nach dem Mord an der bulgarischen TV-Moderatorin Wiktorija Marinowa hat der in Deutschland festgenommene 20 Jahre alte Verdächtige ein Teilgeständnis abgelegt. Der Bulgare soll in den kommenden Tagen an sein Heimatland ausgeliefert werden. Der Mann habe zugegeben, die 30-jährige Journalistin am vergangenen Samstag in einem Park in der bulgarischen Stadt Russe ins Gesicht geschlagen und in ein Gebüsch geworfen zu haben, teilte die Generalstaatsanwaltschaft im niedersächsischen Celle mit. Allerdings habe er die Frau nach eigenen Angaben weder töten wollen noch vergewaltigt und ausgeraubt.

Auf Grundlage seiner Aussagen könne ein politischer Hintergrund für die Tat nicht angenommen werden, erklärte die Staatsanwaltschaft. Das Oberlandesgericht Celle ordnete die förmliche Auslieferungshaft an. Für die Auslieferung gilt eine Frist von zehn Tagen. Der Festgenommene erklärte sich laut Gericht mit einem beschleunigten vereinfachten Auslieferungsverfahren einverstanden.

+++ 13.46 Uhr: Esa: Nach Sojus-Fehlstart gibt es Verzögerungen bei Experimenten +++

Nach dem Fehlstart einer bemannten Sojus-Rakete kommt es nach Angaben von Europas Raumfahrtbehörde Esa zu Verzögerungen bei den Experimenten an Bord der Internationalen Raumstation ISS. "Es fallen im geplanten Zeitraum auf jeden Fall Experimente weg", sagte Esa-Chef Jan Wörner der dpa. Er gehe jedoch davon aus, dass die Versuche zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden könnten. Wie viele Experimente betroffen seien, stehe noch nicht fest.

Die Crew der ISS forscht unter anderem zur Wirkung von Schwerelosigkeit auf den Menschen und zum Flugverhalten von Himmelskörpern. Derzeit befinden sich nur drei Raumfahrer in der Raumstation.

+++ 13.38 Uhr: Länder schicken Verfassungsschutz umfangreiches Material zur AfD +++

Die Landesämter für Verfassungsschutz haben einem Medienbericht zufolge umfangreiches Material über mögliche verfassungsfeindliche Tendenzen in der AfD zusammengetragen. Aus 13 Ländern seien entsprechende Berichte beim Bundesamt für Verfassungsschutz eingegangen, berichtete der "Spiegel" vorab aus seiner neuen Ausgabe. Die meisten Länder lieferten demnach Berichte mit zweistelliger Seitenzahl, einzelne weit über hundert Seiten. Aus drei Bundesländern habe es keine Informationen gegeben, darunter Sachsen.

Dem "Spiegel" zufolge sagte der Vizepräsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, im Innenausschuss des Bundestags, dass bis Jahresende entschieden werden solle, ob die Partei ganz, in Teilen oder gar nicht beobachtet wird.

+++ 13.30 Uhr: Frauenministerin Giffey will Abtreibungsparagrafen 219a reformieren +++

Bundesfrauenministerin Franziska Giffey plädiert im Streit um den Abtreibungsparagrafen 219a für eine Reform des Gesetzes. "Wir müssen die gute Arbeit von Ärztinnen und Ärzten entkriminalisieren und ihnen Rechtssicherheit geben", teilte die SPD-Politikerin am Freitag mit. "Darum brauchen wir eine Reform des Paragrafen 219a." Das Gesetz verbietet das öffentliche Anbieten, Ankündigen oder Anpreisen von Schwangerschaftsabbrüchen.

Am Freitag hatte das Landgericht Gießen eine Berufung der Ärztin Kristina Hänel abgewiesen. Sie war vor knapp einem Jahr vom Amtsgericht zu einer Strafe von 6000 Euro verurteilt worden, weil sie laut Urteil auf ihrer Homepage für Schwangerschaftsabbrüche geworben hatte.

Giffey betonte, es gehe um Information, nicht um Werbung. "Wenn Frauen in so einer schwierigen Situation sind - und das ist eine extreme Ausnahmesituation - dann brauchen sie Beratung, Information und Unterstützung", sagte Giffey.  "Das darf man ihnen nicht verwehren."

+++ 12.33 Uhr: Wildhüterin in Australien beim Fischen von Krokodil getötet +++

Eine Wildhüterin ist an einem abgelegenen Ort im Norden Australiens von einem Salzwasserkrokodil angegriffen und getötet worden. Die Frau habe in Arnhemland im Gebiet Northern Territory mit ihrer Familie gefischt, als sie plötzlich verschwand, berichtete die Nachrichtenagentur AAP.

Demnach standen sieben Frauen und Kinder in einem Wasserloch im etwa hüfthohen Wasser. Sie fischten und suchten nach Muscheln, als es plötzlich Spritzgeräusche gab und die Frau verschwand. Nur ihr Eimer sei noch da gewesen, berichtete die Nachrichtenagentur. Der Körper der Frau und das Krokodil wurden Stunden später gefunden, weniger als einen Kilometer von der Stelle entfernt. Wildhüter töteten das Tier.

+++ 12.14 Uhr: Verurteilung von Ärztin Hänel wegen Abtreibungswerbung bestätigt +++

Das Landgericht Gießen hat die Verurteilung der Ärztin Kristina Hänel wegen illegaler Werbung für Abtreibungen bestätigt. Die Berufung der Medizinerin gegen das Strafurteil des Amtsgerichts der hessischen Stadt wurde verworfen, wie das Gericht entschied. Hänel war im November zu einer Geldstrafe verurteilt worden, weil sie auf ihrer Homepage im Internet über die Möglichkeiten des Schwangerschaftsabbruchs informierte.

+++ 11.51 Uhr: Deutschland verlängert Kontrollen an der Grenze zu Österreich +++

Deutschland verlängert seine Kontrollen an der Grenze zu Österreich für ein weiteres halbes Jahr. "Die Voraussetzungen für eine Aufhebung der Binnengrenzkontrollen sind derzeit noch nicht gegeben", sagte Innenminister Horst Seehofer (CSU) laut Mitteilung seines Hauses.

Die Entscheidung wurde damit begründet, dass immer noch viele Migranten von einem EU-Land ins nächste weiterzögen und der EU-Außengrenzschutz unzureichend sei. Die EU-Kommission sollte noch am Freitag darüber informiert werden. Durch die Verlängerung laufen die Kontrollen an der Grenze zwischen Bayern und Österreich nun bis zum 11. Mai 2019.

+++ 11.07 Uhr: Mutter in Australien schützt Baby und Oma vor Hagelsturm  +++

Eine Frau in Australien hat in einem Hagelsturm Baby und Großmutter mit ihrem Körper beschützt und ist dabei verletzt worden. Hagelkörner groß wie Tennisbälle hatten die Fensterscheiben des Autos der 23-Jährigen zerstört, wie lokale Medien berichteten. Auf Bildern ist ihr mit Prellungen und Schnittwunden übersäter Körper zu sehen. Der Sturm wird in örtlichen Medien als "Monster-Tornado" beschrieben, er zerstörte Häuser und Höfe.

Die Familie war nordwestlich von Brisbane im Osten Australiens unterwegs, als der Hagelschauer einsetzte. Er zerschlug die Heckscheibe über der vier Monate alten Tochter. Die Frau kletterte auf die Rückbank und schirmte den Säugling mit ihrem Körper ab. "Es war so beängstigend, aber es gab keine Zeit, Angst zu haben. Es ging alles so schnell", sagte sie dem australischen Sender ABC.

+++ 10.49 Uhr: Spätrömischer Münzschatz auf Acker am Niederrhein entdeckt +++

Auf einem Acker am Niederrhein sind Schatzsucher auf mehr als 1200 Münzen aus der späten Römerzeit gestoßen. Der Fund gibt den Archäologen Rätsel auf. Das Kupfer-Kleingeld stammt aus dem 4. und 5. Jahrhundert, wie der Landschaftsverband mitteilte. Die ehrlichen Finder hatten die Münzen mit Metalldetektoren auf einem Acker in Mönchengladbach entdeckt. Mittlerweile wurden über 1200 antike Geldstücke geborgen.

Als das Kleingeld damals versteckt wurde, hatte es den Angaben nach einen Wert von sieben Tageslöhnen eines Arbeiters. Das war zum Ende der Römerzeit, als es schon viele Ansiedlungen von den Franken gab.

Warum das Geld aber nicht wieder abgeholt wurde, ist eine der Fragen, die sich die Wissenschaftler stellen. Nachdem zu den Römern bisher vor allem am Rhein geforscht wurde, lenke der Fund den Fokus auf das Hinterland, teilte das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege mit.

Man darf wohl am Ende der römischen Herrschaft hier im Rheinland dramatische Ereignisse vermuten, wenn jemand sein Geld versteckt und es nicht wieder abholt", sagte Nordrhein-Westfalens Heimatministerin Ina Scharrenbach (CDU). Sie lobte das Verhalten der beiden ehrlichen Finder: Die Männer seien nicht nur offiziell lizensierte Schatzsucher. "Sie hatten auch den Landwirt vor ihrer Suchaktion auf dessen Acker nach Erlaubnis gefragt." Mit ihrem Fund hätten sie "neues Wissen über unsere Heimat entdeckt".

+++ 10.48 Uhr: 19-Jähriger in Tierpark von Tiger schwer verletzt +++

Im Tierpark Köthen ist ein Mitarbeiter von einem Tiger schwer verletzt worden. Der 19-Jährige sei mit einem Hubschrauber in eine Spezialklinik gebracht worden, sagte ein Polizeisprecher. Lebensgefahr bestehe nicht. Die beiden Tiger im Tierpark waren in einem für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Bereich untergebracht. Nach Angaben des Polizeisprechers passierte der Unfall bei einer Fütterung. Wie der Tierpark mitteilte, hatten die Tiger durch den Gehegezaun nach dem Mann geschlagen. Der Vorfall soll nun genau aufgearbeitet werden. Der Polizei zufolge prüfen die Behörden unter anderem, ob die Tiger richtig gesichert waren. Bei den Tieren handelt es sich um zwei Zirkus-Tiger, die wegen einer Erkrankung nicht mehr reisefähig sind und seit März 2017 vorläufig auf dem Gelände des Tierparks untergebracht sind.

+++ 10.16 Uhr: Einsturz von Kölner-Stadtarchiv: Drei Freisprüche und eine Bewährungsstrafe +++

Eine Bewährungsstrafe und drei Freisprüche im Strafprozess um den Einsturz des Kölner Stadtarchivs: Das Landgericht hat einen Bauüberwacher der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) zu einer Freiheitsstrafe von acht Monaten auf Bewährung wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Die drei anderen Angeklagten - zwei Bauleiter von Baufirmen und eine weitere KVB-Mitarbeiterin - wurden freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte für drei der vier Angeklagten Bewährungsstrafen gefordert. Nach Überzeugung des Landgerichts konnte die Unglücksursache im Prozess geklärt werden.

Der Vorsitzende Richter sagte in der Urteilsbegründung, es stehe "eindeutig und zweifelsfrei" fest, dass das Archiv wegen eines gravierenden Fehlers beim Bau einer Schlitzwand für eine neue U-Bahn-Haltestelle einstürzte. Dies sei die alleinige Ursache für das Unglück, eine andere gebe es nicht. Dem Archivgebäude sei "förmlich der Boden unter den Füßen" entzogen worden.

Bei dem Einsturz waren am 3. März 2009 zwei Anwohner ums Leben gekommen. Unzählige historische Dokumente wurden verschüttet, der Schaden liegt nach Schätzung der Stadt Köln bei 1,2 Milliarden Euro.

+++ 09.40 Uhr: Verdächtiger im Mordfall Marinowa wird nach Bulgarien ausgeliefert  +++

Der des Mordes an der bulgarischen TV-Moderatorin Wiktorija Marinowa verdächtige 20 Jahre alte Bulgare wird in den kommenden zehn Tagen von Deutschland an sein Heimatland ausgeliefert. Das Oberlandesgericht Celle ordnete die förmliche Auslieferungshaft an. Mit der Auslieferung könne somit in Kürze gerechnet werden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Celle mit.

Der Mann habe die ihm zu Last gelegte Tat teilweise gestanden. Er habe zugegeben, die 30-jährige Moderatorin am vergangenen Samstag in einem Park in der bulgarischen Stadt Russe geschlagen und in ein Gebüsch geworfen zu haben. Allerdings bestreite er einen Tötungsvorsatz. Auch habe er ausgesagt, die Frau weder vergewaltigt noch ausgeraubt zu haben. Ein politischer Hintergrund könne auf der Grundlage dieser Aussage nicht angenommen werden, erklärte die Staatsanwaltschaft. Der Mann war am Dienstag in Stade festgenommen worden.

+++ 09:39 Uhr: Mehr als 30 Tote bei Erdrutsch in Uganda +++

Bei einem Erdrutsch in Uganda nach starken Regenfällen sind im Osten Ugandas mindestens 31 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte ein Vertreter der Regierung des ostafrikanischen Landes mit. Rettungshelfer seien vor Ort und verschafften sich einen Überblick.

+++ 09.33 Uhr: Raumfahrer sollen nach Sojus-Notlandung im Frühjahr 2019 wieder ins All +++

Nach ihrer Notlandung in der kasachischen Steppe sollen der russische Kosmonaut Alexej Owtschinin und der US-Astronaut Nick Hague voraussichtlich schon im kommenden Frühjahr wieder ins All starten. "Wir planen ihren Flug für den kommenden Frühling", teilte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde, Dmitri Rogosin, im Kurzbotschaftendienst Twitter mit.

"Die Kerle werden bestimmt fliegen", erklärte Rogosin und veröffentlichte ein Foto von sich und den beiden lächelnden Astronauten. Demnach kehrten Hague und Owtschinin inzwischen in die Sternenstadt bei Moskau zurück.

+++ 09.02 Uhr: Teil der abgestürzten Sojus-Rakete in Kasachstan gefunden +++

Nach dem Fehlstart einer russischen Sojus-Rakete haben Suchmannschaften ein abgestürztes Trümmerteil in der Steppe von Kasachstan gefunden. Der Absturz habe niemanden verletzt, sagte ein Vertreter des kasachischen Zivilschutzes in der Hauptstadt Astana. Der Fundort liege 40 Kilometer von der Stadt Dscheskasgan entfernt. In der Nähe der Stadt war am Donnerstag auch eine bemannte Kapsel mit den Raumfahrern Alexej Owtschinin und Nick Hague sicher notgelandet. Sie hatten eigentlich zur Internationalen Raumstation ISS fliegen sollen.

Ihre Rakete entwickelte aber kurz nach dem Start vom Weltraumbahnhof Baikonur Probleme und zerlegte sich in ihre Einzelteile. Eine Kommission der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos sucht nach der Ursache des ersten derartigen Unfalls seit 1975. Bemannte Starts mit der Sojus-Trägerrakete wurden vorerst ausgesetzt. Der geplante Start eines Raumfrachters mit der Sojus wurde von Ende Oktober auf Mitte Dezember verschoben.

+++ 08.30 Uhr: Ethikrat für Bezahlung vorgeburtlicher Bluttests durch die Krankenkassen +++

Der Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Peter Dabrock, hat sich dafür ausgesprochen, dass die Blutuntersuchung auf das Down-Syndrom künftig von den gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt wird. Es müsse akzeptiert werden, dass Eltern Klarheit über den Gesundheitszustand ihres Kindes haben wollten, sagte Dabrock den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. In der Debatte dürfe nicht die Frage der Kostenübernahme durch die Krankenkassen im Mittelpunkt stehen.

+++ 08.10 Uhr: Teuerung in Deutschland auf höchstem Stand seit Herbst 2011 +++

Die Teuerung in Deutschland hat im September vor allem wegen steigender Preise für Heizöl und Sprit spürbar angezogen. Die Verbraucherpreise lagen um 2,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat. Eine höhere Inflation gab es nach Angaben der Statistiker zuletzt im November 2011 mit 2,4 Prozent. Von August auf September 2018 erhöhten sich die Verbraucherpreise um 0,4 Prozent. Im laufenden Jahr war der September der fünfte Monat in Folge mit einer Zwei vor dem Komma bei der Teuerungsrate.

+++ 07.30 Uhr: China verzeichnet neuen Rekordüberschuss in Handel mit den USA +++

Ungeachtet der US-Strafzölle hat der chinesische Handelsüberschuss mit den USA einen neuen Rekordwert von 34,1 Milliarden Dollar (29,6 Milliarden Euro) erreicht. Im September stiegen Chinas Ausfuhren in die USA auf 46,7 Milliarden Dollar an, wie der chinesische Zoll erklärte. Dem standen Einfuhren aus den USA in Höhe von 12,6 Milliarden Dollar gegenüber.

Erst im August hatte Chinas Handelsüberschuss mit den USA einen vorläufigen Höchstwert von rund 31 Milliarden Dollar erreicht. Die neuen Zahlen dürften US-Präsident Donald Trump verärgern: Er sieht das Handelsdefizit seines Landes mit China als Ausdruck einer unfairen Handelsbeziehung.

+++ 05.00 Uhr: Mindestens sieben Tote bei Einsturz von Baustelle in Mexiko +++

Mindestens sieben Menschen sind beim Einsturz einer Baustelle in Mexiko ums Leben gekommen. Zehn weitere Arbeiter wurden nach dem Unfall am Donnerstag (Ortszeit) in Monterrey zunächst noch vermisst. 13 Arbeiter konnten nach Angaben des Zivilschutzes des Bundesstaats Nuevo León aus den Trümmern des eingestürzten Rohbaus eines Einkaufszentrums gerettet werden. Rettungshelfer suchten bis in den späten Abend nach den Verschütteten.

+++ 04.50 Uhr: Mindestens zwölf Tote bei Erdrutsch in Kolumbien +++

Nach starkem Regen sind im Zentrum von Kolumbien mindestens zwölf Menschen bei einem Erdrutsch ums Leben gekommen. Unter den Toten in der Ortschaft Marquetalia im Department Caldas seien auch vier Minderjährige, teilte der Katastrophenschutz des südamerikanischen Landes mit.

Nach den heftigen Regenfällen der vergangenen Tage war in dem Ort ein Hang abgerutscht und hatte sieben Häuser verschüttet. 28 Menschen seien lebend aus den Schlammmassen geborgen worden, sagte der Leiter des Katastrophenschutzes, Félix Giraldo. Vier von ihnen hätten leichte Verletzungen erlitten.

+++ 04.03 Uhr: Hunderte Tonnen Mikroplastik aus Kosmetik und Putzmitteln im Abwasser +++

Allein aus Kosmetik sowie Wasch- und Putzmitteln gelangen einer Studie zufolge pro Jahr rund 980 Tonnen Mikroplastik ins Abwasser. Diese Schätzung geht aus einer kürzlich veröffentlichten Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik im Auftrag des Naturschutzbundes (Nabu) hervor. Kleinste Plastikteilchen gelangten in Flüsse und Meere, da Kläranlagen sie nicht vollständig zurückhielten; zudem kämen sie auch mit Klärschlamm auf Felder und damit in die Umwelt. 

Bisher habe sich die Industrie beim Vermeiden von Mikroplastik auf feste Reibkörper aus Produkten wie Peelings konzentriert, die zum Wiederabspülen gedacht sind, sagte Nabu-Expertin Katharina Istel. Die Studie sieht jedoch eine Anwendung von Mikroplastik in weiteren Funktionen, etwa als Trübungsmittel. Auch andere, schwer abbaubare Inhaltsstoffe seien für Laien kaum erkennbar, kritisierte der Nabu und forderte ein generelles EU-Verbot von Mikroplastik in Kosmetik und Reinigungsmitteln. Bisher sei Naturkosmetik die bessere Wahl.

+++ 02.04 Uhr: Feldlerche wird erneut "Vogel des Jahres" +++

Die Feldlerche ist bereits zum zweiten Mal zum "Vogel des Jahres" gekürt worden - weil die Zahl der Tiere immer weiter abnimmt. Der "alarmierende Rückgang" der Bestände dieses früheren "Allerweltsvogels" habe sich seit der ersten Wahl vor 20 Jahren fortgesetzt, teilten der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV/Bayern) mit. Wegen der intensiven Landwirtschaft, Pestiziden und zu wenig Brachflächen fehlten den Vögeln Lebensräume und Nahrung.

+++ 01.58 Uhr: Mindestens sechs Tote durch Hurrikan "Michael" in den USA +++

Die Zahl der Toten durch Hurrikan "Michael" in den USA ist auf mindestens sechs gestiegen. Im Bundesstaat Florida starben vier Menschen, wie die Polizei mitteilte. Im benachbarten Georgia wurde nach Angaben der örtlichen Katastrophenhilfe ein elfjähriges Mädchen getötet, als ein durch die Luft wirbelnder Carport auf ihrem Haus landete. Im weiter nördlich gelegenen Bundesstaat North Carolina starb ein Mensch, als ein Baum auf ein Auto stürzte, wie Gouverneur Roy Cooper auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte.

Der Wirbelsturm der zweithöchsten Kategorie 4 war am Mittwoch im Nordwesten Floridas auf Land getroffen. Dabei wurden zahlreiche Gebäude zerstört, Bäume entwurzelt und Stromleitungen umgerissen. Im Laufe des Tages wurde "Michael" zum Tropensturm herabgestuft und zog nach Alabama und Georgia weiter, bevor er Kurs auf South und North Carolina nahm.

+++ 01.24 Uhr: Zahl der Angriffe auf Asylunterkünfte offenbar stark zurückgegangen +++

Die Zahl der Angriffe auf Asylunterkünfte ist einem Medienbericht zufolge in den ersten neun Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich zurückgegangen. Unter Berufung auf Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) berichtete die "Neue Osnabrücker Zeitung", von Januar bis Ende September hätten die Behörden 110 Straftaten gezählt, darunter fielen Sachbeschädigungen (38), Schmierereien und Propaganda (36), sowie vereinzelt Gewaltdelikte und Volksverhetzung. Dies seien weniger als halb so viele (44 Prozent) wie im Vorjahreszeitraum 2017 gewesen. Fast alle Taten in diesem Jahr (108 von 110) hatten demnach einen rechtsradikalen Hintergrund. Die Zahl ist dem Bericht zufolge noch vorläufig, in der Regel gibt es eine Reihe von Nachmeldungen.

+++ 00.18 Uhr: US-Bundesstaat Washington schafft Todesstrafe ab +++

Der US-Bundesstaat Washington schafft die Todesstrafe ab. Die Strafe werde "willkürlich" und aufgrund rassistischer Vorurteile verhängt, urteilte das Oberste Gericht in dem nordwestlichen Bundesstaat. Die Richter kritisierten eine uneinheitliche Anwendung der Todesstrafe, die oft vom Ort des Verbrechens, dem Wohnort des Täters oder seiner Herkunft abhänge. Daher verstoße sie gegen die Verfassung.

Das Gericht ordnete an, alles Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umzuwandeln. Nach Angaben des Informationszentrums zur Todesstrafe (DPIC) betrifft dies acht Verurteilte. Die letzte Hinrichtung in dem Bundesstaat war 2010 vollstreckt worden.

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kng / wue / fs AFP DPA

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