News des Tages Krisentreffen im Kanzleramt beendet - Entscheidung über Zukunft von Maaßen vertagt

Kurzes Händeschütteln zwischen Horst Seehofer und Andrea Nahles - Kristentreffen zu Maaßen beendet
Flüchtiger Händedruck zwischen Innenminister Horst Seehofer (CSU) und SPD-Chefin Andrea Nahles. Das Krisentreffen im Kanzleramt zum Fall Maaßen ist beendet.
© John MacDougall / AFP
SPD-Spitze fordert von Merkel Entlassung von Maaßen +++ Hurrikan "Florence" schwächer, aber weiter gefährlich +++ Kanada: Einwanderer gewinnt gleich zweimal im Lotto +++ Die News des Tages im stern-Ticker. 

Die wichtigsten Meldungen des Tages:

  • Krisentreffen im Kanzleramt - Entscheidung zu Maaßen-Zukunft vertagt (17.11 Uhr)
  • Räumung von Hambacher Forst läuft (16.30 Uhr)
  • USA drängen Bundeswehr zu Syrien-Einsatz (15.51 Uhr)
  • SPD-Spitze fordert von Merkel Entlassung von Maaßen (12.17 Uhr)
  • 28-jähriger Einwanderer gewinnt in Kanada gleich zweimal im Lotto (8.35 Uhr)
  • Fünf Tote in Kalifornien - Schütze nimmt sich das Leben (6.55 Uhr)
  • Hurrikan "Florence" bedroht trotz Abschwächung weiter US-Ostküste (6.51 Uhr)

Die Nachrichten des Tages im stern-Ticker:

+++ 17.11 Uhr: Krisentreffen zum Fall Maaßen ohne Statement beendet +++

Die Parteichefs der großen Koalition haben ihr Krisentreffen wegen des Streits um den Präsidenten des Bundesverfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, beendet - und eine Entscheidung in der Frage vertagt, wie das Bundesinnenministerium bestätigte. SPD-Chefin Andrea Nahles und der CSU-Chef, Bundesinnenminister Horst Seehofer, verließen nach etwa eineinhalb Stunden das Bundeskanzleramt. Wie nach dem "guten, ernsthaften Gespräch" mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) verlautete, sollen die Beratungen über die Zukunft des umstrittenen Verfassungsschutz-Präsidenten am kommenden Dienstag fortgesetzt werden. Über den Inhalt des Krisengesprächs wurde Stillschweigen vereinbart. Die SPD fordert von Merkel, für Maaßens Ablösung zu sorgen. Auslöser waren dessen umstrittene Aussagen zu den Ereignissen in Chemnitz. Seehofer hat sich hinter Maaßen gestellt. In Koalitionskreisen wurde nicht ausgeschlossen, dass der Verfassungsschutz-Präsident am Ende selbst die Konsequenzen aus dem Wirbel um sich ziehen und sein Amt zur Verfügung stellen könnte.

+++ 16.30 Uhr: Räumung des Hambacher Forst läuft - Polizei prangert Zwillenbeschuss an +++

Die Polizei hat den Baumschützern im Hambacher Forst vorgeworfen, mindestens einen Polizisten leicht verletzt zu haben. Beamte und Autos der Einsatzkräfte seien bei der begonnenen Räumung mit Steinen und Molotow-Cocktails beworfen worden, teilte die Polizei mit. Beamte seien zudem mit Zwillen beschossen worden, hieß es. Mit einem großen Polizeiaufgebot hatten die Behörden im Hambacher Forst am Morgen damit begonnen, die Baumhäuser der Umweltaktivisten zu räumen. Aktivisten kündigten als Reaktion auf den Polizeieinsatz "zivilen Ungehorsam" und eine "bundesweite Massenmobilisierung" an. Zur Stunde bewegt sich ein Demonstrationszug von Kerpen-Buir in Richtung Hambacher Forst.

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+++ 15.54 Uhr: Laut Uno zuletzt 38.000 Menschen aus syrischem Idlib vertrieben +++

In der syrischen Rebellenbastion Idlib sind nach Angaben der Vereinten Nationen seit Anfang September mehr als 38.500 Menschen vertrieben worden. Die meisten Flüchtlinge seien nach Norden in Richtung der türkischen Grenze geflohen, erklärte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha). Ein Teil der Vertriebenen bleibe aber in ländlichen Gebieten nahe ihren Heimatorten - in der Hoffnung, rasch wieder zurückkehren zu können. Rund 4500 Flüchtlinge seien in den vergangenen drei Tagen wegen eines Nachlassens der Kämpfe im Süden und Westen von Idlib zurückgekehrt, erklärte Ocha. Die UNO bereitet sich auf 900.000 Flüchtlinge vor, sollte es zu einer Großoffensive der syrischen Regierungstruppen in Idlib kommen.

+++ 15.51 Uhr: USA dringen nun offen auf Bundeswehr-Einsatz in Syrien +++

Die USA dringen ganz offen auf eine Beteiligung der Bundeswehr an einem militärischen Vergeltungsschlag bei einem Giftgasangriff in Syrien. "Die beste Art und Weise politische Unterstützung zu zeigen ist nicht eine Rede, sondern militärische Solidarität", sagte der US-Sondergesandte für Syrien, James Jeffrey, bei einem Besuch in Berlin vor Journalisten. Die USA würden versuchen, für eine solchen Militärschlag so viel militärische Unterstützung in der Nato zu bekommen wie möglich.

+++ 15.47 Uhr: Tel Aviv richtet nächsten ESC aus +++

Der nächste Eurovision Song Contest findet in Tel Aviv statt. Die israelische Mittelmeerstadt setzte sich bei der Bewerbung für den Austragungsort gegen Jerusalem und Eilat durch, wie die European Broadcasting Corporation (EBU) mitteilte. Die israelische Sängerin Netta Barzilai hatte den Wettbewerb im Mai in Lissabon gewonnen - Israel holte damit bereits zum vierten Mal den 1. Platz beim ESC.

+++ 15.27 Uhr: Fast alle CSU-Abgeordneten lehnen im EU-Parlament Strafverfahren gegen Ungarn ab +++

Fast alle CSU-Abgeordneten im Europaparlament lehnen das EU-Sanktionsverfahren gegen Ungarn ab. Vier der fünf Christsozialen im EU-Parlament stimmten bei der Abstimmung am Mittwoch dagegen, wie aus einer offiziellen Abstimmungsliste hervorgeht. Als einziger CSU-Politiker votierte Manfred Weber für das sogenannte Artikel-7-Verfahren, das wegen Verletzung von EU-Grundwerten zum Verlust von Stimmrechten im EU-Ministerrat führen kann. Die vier christsozialen Abgeordneten stellten sich mit ihrem Votum indirekt gegen ihren Parteifreund Weber, der Fraktionschef der EVP ist, der auch die rechtsnationale ungarische Regierungspartei Fidesz angehört. Die CSU pflegt ein gutes Verhältnis zu Ungarns Regierungschef Viktor Orban, der einen äußerst harten Kurs gegen Flüchtlinge fährt. Die Abgeordneten aus der CDU stimmten dem Sanktionsverfahren fast einstimmig zu. 

+++ 15.18 Uhr: Schweizer mit Wagen voller Waffen auf dem Weg nach Idlib in Bulgarien gestoppt +++

An der bulgarisch-türkischen Grenze ist ein Schweizer festgenommen worden, der über die Türkei nach Syrien reisen wollte. In seinem Geländewagen wurden Gewehre, 24 Messer, eine Pistole und rund 400 Patronen entdeckt, wie die bulgarische Staatsanwaltschaft mitteilte. Auf einer Landkarte mit seiner Fahrtroute, die in seinen persönlichen Sachen gefunden wurde, sei die umkämpfte Stadt Idlib in Syrien als Endziel gekennzeichnet worden. Der Mann wollte eigenen Aussagen zufolge Zivilisten in Syrien helfen. Nach dem Mann wurde auf Antrag der Schweiz gefahndet. Sein Vater habe darauf aufmerksam gemacht, dass der Sohn mit dem Wagen verschwunden sei und dass Schusswaffen und Munition aus der Wohnung fehlten. Die bulgarische Spezialstaatsanwaltschaft wirft dem Mann Terrorismus und Waffenschmuggel über die Staatsgrenze vor.

+++ 15.13 Uhr: Spaniens Parlament billigt Exhumierung der Leiche von Diktator Franco +++

In einer viel beachteten Entscheidung hat das Parlament in Spanien den Weg für die Exhumierung des Diktators Francisco Franco freigemacht. Die Abgeordneten in Madrid billigten mit 172 Ja-Stimmen bei zwei Gegenstimmen und 164 Enthaltungen ein entsprechendes Dekret der Regierung des sozialistischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez. Die Regierung hatte im August die Entfernung der sterblichen Überreste des Diktators aus einer Kirche im Valle de los Caídos, dem Tal der Gefallenen, angeordnet. Das 50 Kilometer nördlich von Madrid gelegene Mausoleum Francos, eine monumentale Anlage mit einem 150 Meter hohen Steinkreuz, ist über die Jahre zu einer Pilgerstätte für Rechte und Rechtsextreme in Spanien geworden. Nach dem Willen von Sánchez soll dort nun eine Ruhestätte für die Opfer des Faschismus entstehen. Die Nachfahren Francos haben nach langem Widerstand inzwischen eingewilligt, sich der sterblichen Überreste des einstigen Diktators anzunehmen.

+++ 15.11 Uhr: Solarworld stellt Produktion vollends ein +++

Deutschlands einst größter Solarzellen-Hersteller Solarworld hat nach der zweiten Insolvenz innerhalb weniger Monate die Produktion komplett eingestellt. Auch im sächsischen Freiberg werden keine Solarmodule mehr gefertigt, wie ein Sprecher von Insolvenzverwalter Christoph Niering sagte. Dort seien Ende vergangener Woche die Maschinen abgestellt worden. Im Werk Arnstadt in Thüringen war die Fertigung von Solarzellen schon vor einigen Monaten gestoppt worden. In Freiberg sieht der Insolvenzverwalter aber noch eine Chance, die Produktion wieder aufzunehmen, sollten Verhandlungen mit einem Investor erfolgreich verlaufen.

+++ 13.43 Uhr: SPD fordert Entlassung von Maaßen - Krisengipfel mit Merkel und Seehofer +++

Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Koalitions- und Regierungskreisen erfuhr, ist für den Nachmittag ein Treffen von Kanzlerin Angela Merkel mit Nahles und CSU-Chef Horst Seehofer zur Causa Maaßen geplant. Die SPD fordert von Merkel, für Maaßens Ablösung zu sorgen - Auslöser waren umstrittene Aussagen zu den Ereignissen in Chemnitz. Seehofer hatte Maaßen am Mittwoch erst das Vertrauen ausgesprochen.

+++ 15.04 Uhr: Jugendlicher wegen Planung von Terroranschlag im Rhein-Main-Gebiet festgenommen +++

Wegen des Verdachts auf Planung und Vorbereitung eines Terroranschlags im Rhein-Main-Gebiet ist ein 17-Jähriger festgenommen worden. Der Jugendliche mit deutscher und türkischer Staatsangehörigkeit sei am 1. September in Florstadt im Wetteraukreis in der Nähe seines Elternhauses gefasst worden, teilte die Frankfurter Staatsanwaltschaft erst jetzt mit. Der geständige Jugendliche sitze in Untersuchungshaft. Er soll einen islamistischen Anschlag "unter Verwendung hochexplosiven Sprengstoffs geplant und bereits mit dessen Vorbereitung begonnen" haben. Bei Durchsuchungen seien bei dem Jugendlichen geringe Mengen von Chemikalien sichergestellt worden, die als Komponenten zur Herstellung eines Sprengsatzes geeignet gewesen wären. Der 17-Jährige habe sich via Internet radikalisiert, heißt es.

+++ 14.57 Uhr: Arktisches Meereis schrumpft weiter: überdurchschnittlicher Verlust in diesem Sommer +++

Das arktische Meereis geht weiter zurück. Polar- und Meeresforscher aus Bremen und Bremerhaven gehen davon aus, dass die eisbedeckte Fläche im September rund 300.000 Quadratkilometer kleiner ist als im gleichen Monat 2017. Das teilten das Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven und die Universität Bremen mit. Die Eisdecke werde mit Ende der Sommerschmelze voraussichtlich auf eine Fläche von 4,4 Millionen Quadratkilometer zurückgehen. "Das aktuelle Ergebnis bestätigt den besorgniserregenden Abnahmetrend des Meereises in der Arktis, den wir nun schon seit mehr als einem Jahrzehnt beobachten", sagte der Leiter des AWI-Bereichs Meereisphysik, Christian Haas.

News des Tages: Krisentreffen im Kanzleramt beendet - Entscheidung über Zukunft von Maaßen vertagt

+++ 14.50 Uhr: Papst akzeptiert Rücktritt von US-Bischof nach Vorwürfen von sexueller Belästigung +++

Papst Franziskus hat den Rücktritt eines US-Bischofs angenommen, der erwachsene Priesterschüler sexuell belästigt haben soll. Das teilte der Vatikan vor einem Treffen des katholisches Kirchenoberhaupts mit dem Präsidenten der amerikanischen Bischofskonferenz wegen des Missbrauchsskandals mit. Michael J. Bransfield war Bischof von Wheeling-Charleston im US-Bundesstaat West Virginia. Gegen den 75-Jährigen seien Untersuchungen eingeleitet worden, erklärte die Diözese auf ihrer Website.

+++ 13.15 Uhr: Neue Wiesn-Ambulanz mit 50 Ärzten und 600 Helfern +++

Betrunkene und Verletzte auf dem Münchner Oktoberfest werden in diesem Jahr in einer 800 Quadratmeter großen, komplett neu eingerichteten Sanitätsstation behandelt. Die Aicher-Ambulanz stellte ihre Wache auf dem Festgelände vor. Rund 600 Helfer und 50 Ärzte werden an 16 Festtagen vom 22. September an im Einsatz sein. Rund eine halbe Million Euro habe das Unternehmen investiert unter anderem in eine neue Leitstelle, zwei OPs, 15 Überwachungsplätze, EKG- und Ultraschallgeräte, sagte Geschäftsführer Peter Aicher. Behandelt werden auf der Wiesn neben Alkoholvergiftungen besonders häufig Schnittverletzungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden und Wespenstiche.

+++ 12.49 Uhr: Syrien-Hilfe: Lawrow kritisiert Deutschland wegen mangelnder Kooperation +++

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat vor einem Berlin-Besuch die deutsche Zurückhaltung bei einem Wiederaufbau des kriegszerstörten Syrien kritisiert. "Hilfe für die Syrer könnte ein wichtiges Gebiet internationaler Kooperation sein. Leider haben wir mit Deutschland noch nicht zu dieser Kooperation gefunden", sagte Lawrow in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur in Moskau. Bei Syrien gehe die deutsche Position nicht über die der EU hinaus, beklagte Lawrow. "Sie knüpft Unterstützung für Syrien an einen "politischen Prozess, der Vertrauen verdient", ohne zu sagen, was die Kriterien dafür sind." Um deutsches Geld hatte auch Präsident Wladimir Putin bei seinem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel in Meseberg im August geworben. Die Bundesregierung leistet bislang nur Nothilfe in Syrien.

+++ 12.17 Uhr: SPD-Spitze fordert von Merkel, Verfassungsschutz-Chef Maaßen zu entlassen+++

Die SPD-Spitze fordert von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), dass sie für die Ablösung von Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen sorgt. "Für die SPD-Parteiführung ist völlig klar, dass Maaßen gehen muss. Merkel muss jetzt handeln", sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil mit Blick auf Maaßens Aussagen zu ausländerfeindlichen Vorfällen in Chemnitz. Damit droht direkt nach Ende der Sommerpause die nächste Zerreißprobe für die erst ein halbes Jahr amtierende große Koalition. 

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SPD-Chefin Andrea Nahles hatte am Montag von Maaßen klare Belege für seine Aussagen in der "Bild"-Zeitung eingefordert: "Sollte er dazu nicht in der Lage sein, dann ist er in seinem Amt nicht länger tragbar". Maaßen hatte in einem Interview gesagt, es lägen keine Belege dafür vor, dass ein im Internet kursierendes Video mit Angriffen auf Ausländer authentisch sei. Später relativierte er dies. Nach einer Sitzung des Innenausschusses des Bundestags hatte Innenminister Horst Seehofer (CSU) am Mittwoch Maaßen dennoch sein Vertrauen ausgesprochen.

Vorwürfe von diesem Donnerstag auf Grundlage von Recherchen das ARD-Magazins "Kontraste", Maaßen habe vertrauliche Informationen frühzeitig an die AfD weitergegeben, wies ein Sprecher des Verfassungsschutzes auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP "entschieden zurück".

+++ 11.20 Uhr: CSU lässt einzigen Schlagabtausch der bayerischen Spitzenkandidaten platzen +++

Einen Monat vor der Landtagswahl ist das einzige geplante Aufeinandertreffen der Spitzenkandidaten geplatzt. Das Podiumsgespräch mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und den bayerischen Spitzenpolitikern von Grünen, AfD, SPD, Freien Wählern und FDP war für kommenden Montag bei einer DPA-Veranstaltung im Landtag in München vorgesehen. Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) untersagte nun der AfD und der FDP kurzfristig den Zugang, weil beide Parteien derzeit nicht im bayerischen Parlament vertreten seien. Zuvor hatte Söder seine Zusage für ein Podiumsgespräch mit AfD-Beteiligung zurückgezogen. Zur Begründung verwies er auf die fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Chemnitz, wo die AfD zusammen mit NPD und Pegida marschiert sei. Die Deutsche Presse-Agentur sagte die Veranstaltung im Landtag daraufhin ab. 

+++ 10.30 Uhr:  EU-Staaten verlängern Sanktionen wegen Konflikts in der Ostukraine +++

Die EU hat ihre Sanktionen gegen Vertraute von Russlands Staatschef Wladimir Putin und Separatisten in der Ostukraine um weitere sechs Monate verlängert. Einreise- und Vermögenssperren gegen 155 Russen und Ukrainer blieben bis zum 15. März 2019 in Kraft, teilte der EU-Rat der Mitgliedstaaten am Donnerstag mit. Darüber hinaus hält die EU an der Sperrung der Konten von 44 Unternehmen und Organisationen fest.

Die EU wirft den Betroffenen vor, "die territoriale Integrität, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine zu untergraben oder zu bedrohen". Die Bewertung der Lage habe es nicht erlaubt, den Kurs bei den Sanktionen zu ändern, erklärte der EU-Rat.

+++ 10.25 Uhr: Auto-Attacke auf Menschenmenge in China - Opferzahl steigt auf elf +++

China sind zwei weitere Menschen gestorben, nachdem ein Mann mit einem Auto in eine Menschenmenge gefahren war. Damit erhöhte sich am Donnerstag die Zahl der Todesopfer auf elf, wie amtliche chinesische Medien berichteten. 44 Menschen seien verletzt worden, schrieb die Zeitung "People's Daily". Der Mann war am Mittwochabend in der südchinesischen Stadt Hengyang auf einen belebten Platz gefahren und hatte mehrere Menschen mit seinem Geländewagen erfasst. Zudem soll er auf Menschen eingestochen haben. Der 54 Jahre alte Verdächtige wurde unmittelbar nach dem Vorfall festgenommen. Laut Berichten von Staatsmedien handelte es sich um einen mehrfach - unter anderem wegen Drogenhandels und Brandstiftung - verurteilten Mann aus der Region.

+++ 10.21 Uhr:  Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi verteidigt Haft von Journalisten ++

Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi hat die Inhaftierung von zwei Reportern der Nachrichtenagentur Reuters in dem südostasiatischen Land verteidigt. "Sie sind nicht eingesperrt worden, weil sie Journalisten sind", sagte die Friedensnobelpreisträgerin und einstige Demokratie-Ikone am Donnerstag bei einer Konferenz in Hanoi. Die Journalisten hätten gegen ein Gesetz gegen Geheimnisverrat verstoßen.

+++ 10.17 Uhr: Spaniens Ministerpräsident Sánchez weist Plagiatsvorwürfe zurück +++

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat Vorwürfe von Medien und Andeutungen von politischen Rivalen zurückgewiesen, er habe bei seiner Doktorarbeit geschummelt. "Die in Medien erschienenen Informationen, die von Plagiat bei meiner Doktorarbeit sprechen, sind rundweg FALSCH", schrieb der seit Anfang Juni amtierende Sozialistenführer am Donnerstag auf Twitter. Sánchez drohte mit rechtlichen Schritten zur Verteidigung seiner "Ehre und Würde", falls keine Richtigstellung veröffentlicht werde.

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Mit "Medien" ist in erster Linie die einflussreiche Tageszeitung "ABC" gemeint. Auf der Titelseite des konservativen und monarchistischen Blattes war am Donnerstag groß zu lesen: "Pedro Sánchez hat in seiner Doktorarbeit plagiiert". Der gelernte Betriebswirt habe 2012 in seiner Doktorarbeit über spanische Wirtschaftsdiplomatie an der Madrider Universität Camilo José Cela unter anderem von Autoren abgeschrieben, ohne diese zu nennen und ohne die Aussagen in Anführungszeichen zu setzen, behauptete "ABC".

+++ 10.15 Uhr: Polizei räumt erste Sitzblockade im Hambacher Forst +++

Polizisten haben im Braunkohlerevier Hambacher Forst eine erste Sitzblockade von Demonstranten aufgelöst. Die Aktivisten, die einen Weg zu den Baumhäusern blockierten, wurden von Einsatzkräften weggetragen. Gegenwehr leisteten sie nicht. Zuvor hatte die Polizei aus Holzstämmen aufgebaute Barrikaden beiseite geräumt.

Umwelt- und Klimaschützer kündigten große Proteste an. Mit der Räumung würden unwiderruflich Fakten geschaffen. "Damit beginnt heute eine bundesweite Massenmobilisierung. Tausende Menschen werden sich in den nächsten Tagen mit Demonstrationen, Sitzblockaden und Waldspaziergängen für den Erhalt des Waldes einsetzen", teilten die Initiative Buirer für Buir, Aktivist*innen der Besetzung im Hambacher Forst, Ende Gelände sowie die Aktion Unterholz am Donnerstag gemeinsam mit.

+++ 9.56 Uhr: Tausende Kinder in Familien gefährdet - Hauptgrund Vernachlässigung +++

Vernachlässigung, Demütigung, Misshandlung: Im vergangenen Jahr haben die Jugendämter in bundesweit rund 21.700 Fällen eine akute Gefährdung für Kinder und Jugendliche in ihrer Familie festgestellt. Im Jahresvergleich stieg die Zahl leicht um 0,6 Prozent an, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte.

+++ 9.54 Uhr: Baukindergeld kann ab dem 18. September beantragt werden +++

Bürger können das neue Baukindergeld ab dem 18. September bei der KfW Bankengruppe beantragen. Das teilte das Bundesinnenministerium am Donnerstag in Berlin mit. Förderfähig ist der erstmalige Neubau oder Erwerb von Wohneigentum für Familien und Alleinerziehende. Voraussetzung ist, dass mindestens ein Kind unter 18 Jahren im Haushalt lebt.

+++ 9.45 Uhr: Seehofer: Flüchtlings-Verhandlungen mit Italien abgeschlossen +++

Die Vereinbarung mit Italien zur Rücknahme von Flüchtlingen von der deutschen Grenze steht nach Angaben der deutschen Bundesregierung. "Das Abkommen mit Italien ist auch abgeschlossen. Es fehlen jetzt nur noch die zwei Unterschriften von dem italienischen Kollegen und von mir", sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) am Donnerstag im Bundestag. "Um Reisekosten zu sparen, tauschen wir die Papiere aus", sagte Seehofer." Daher könne es vielleicht noch ein paar Tage dauern. "Aber das ist ein Erfolg."

Aus Kreisen des italienischen Innenministeriums verlautete, solange es keine Unterschrift gebe, könnten die Verhandlungen noch nicht als abgeschlossen gelten. Ressortchef Matteo Salvini von der rechten Lega werde über das Abkommen aber am Freitag in Wien bei der Konferenz zum Thema Sicherheit und Migration der EU-Innenminister sprechen. Man strebe eine ausgewogene Vereinbarung an. 

Salvini hat deutlich gemacht, dass er nur ein Abkommen unterzeichnen will, das dazu führe, dass sein Land sich um keinen einzigen zusätzlichen Flüchtling kümmern muss, wie er sagte.

+++ 8.35 Uhr: 28-jähriger Einwanderer gewinnt in Kanada gleich zweimal im Lotto +++

Ein 28-jähriger Einwanderer aus Westafrika hat in Kanada den Lotto-Jackpot gewonnen - und das gleich zweimal. Melhig Melhig rubbelte innerhalb von fünf Monaten zweimal das richtige Los frei und gewann damit insgesamt 3,5 Millionen kanadische Dollar (2,3 Millionen Euro). Als erstes wolle er sein Englisch verbessern und dann "etwas Nützliches" lernen, zum Beispiel Zimmermann, sagte Melhig der Lottogesellschaft auf die Frage, was er mit dem Geld anfangen wolle.

+++ 6.55 Uhr: Polizei: Fünf Tote in Kalifornien - Schütze nimmt sich das Leben +++

Bei einer Bluttat in Kalifornien sind am Mittwoch nach Polizeiangaben fünf Menschen ums Leben gekommen. Der mutmaßliche Schütze habe sich selbst erschossen, als er von Beamten gestellt wurde, teilte Polizei-Lieutenant Mark King vom Bezirk Kern County der Deutschen Presse-Agentur mit. Unter den Toten sei auch die Frau des Schützen. Die Beamten gehen von häuslicher Gewalt aus. Über die Identität der anderen Todesopfer machten die Ermittler zunächst keine Angaben.

Der Vorfall ereignete sich in der Stadt Bakersfield, knapp 200 Kilometer nördlich von Los Angeles.  

+++ 6.51 Uhr: Hurrikan "Florence" bedroht trotz Abschwächung weiter US-Ostküste +++

Trotz einer neuerlichen Abschwächung des Hurrikans "Florence" bedroht der Wirbelsturm weiterhin die US-Ostküste. Es sei nach wie vor von einer "lebensbedrohlichen Situation" auszugehen, warnte das Nationale Hurrikanzentrum der USA (NHC) am späten Mittwochabend (Ortszeit). Das NHC stufte den Sturm auf die Kategorie 2 von insgesamt fünf herunter, warnte aber vor gefährlichen Regenfällen und Überschwemmungen.

Dem NHC zufolge bringt "Florence" aktuell Windgeschwindigkeiten von bis zu 175 Stundenkilometern mit sich. Damit dürfte der Sturm die US-Ostküste noch immer hart treffen.

Nach Einschätzung der Meteorologen wird der Hurrikan am Donnerstagabend oder Freitagmorgen auf Land treffen. In den Bundesstaaten North und South Carolina, Maryland, Virginia, Georgia und der Hauptstadt Washington wurde der Notstand ausgerufen.

+++ 4.38 Uhr: Suu Kyi: Umgang mit Rohingya-Krise hätte "besser" ausfallen können +++

Nach langem Schweigen hat sich Myanmars De-facto-Regierungschefin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi zur Rohingya-Krise geäußert. "Im Nachhinein betrachtet gibt es natürlich Wege, auf denen besser mit der Situation hätte umgegangen werden können", sagte Suu Kyi am Donnerstag in Hanoi.

Die Minderheit der Rohingya wird in Myanmar, dem ehemaligen Birma, seit Jahrzehnten unterdrückt und diskriminiert. Die Lage eskalierte vor einem Jahr, nachdem Rohingya-Rebellen bei Angriffen mehrere Grenzwächter töteten. Das Militär in dem mehrheitlich buddhistischen Land reagierte mit brutaler Gegengewalt - fast 700.000 Menschen flohen ins Nachbarland Bangladesch. UN-Ermittler sprechen von Völkermord. Suu Kyi stand wegen ihres langen Schweigens zur Rohingya-Krise zuletzt international in der Kritik.

+++ 3.41 Uhr: Großer Waldbrand in Brandenburg +++

Seit mehr als zwei Tagen versuchen Einsatzkräfte, einen großen Waldbrand im Südosten Brandenburgs zu löschen. Das 200 Hektar große Feuer in einem Wald- und Heidegebiet nördlich von Cottbus sei noch nicht unter Kontrolle, sagte ein Feuerwehrsprecher am frühen Donnerstagmorgen. Allerdings habe man die Ausbreitung der Flammen stoppen können. Die Zahl der Einsatzkräfte sei von 115 am Mittwochabend auf 170 erhöht worden, so der Sprecher. Darunter seien Kräfte der Bundeswehr.

+++ 2.58 Uhr: Ermittlungen wegen versuchten Mordes gegen mutmaßlichen Pariser Messerattentäter +++

Nach der Messerattacke in Paris mit sieben Verletzten ist gegen einen tatverdächtigen Afghanen nach Angaben aus Justizkreisen ein Ermittlungsverfahren wegen versuchten Mordes eingeleitet worden. Der 30-Jährige sei am Mittwoch vor einem Richter erschienen und in Untersuchungshaft genommen worden, verlautete aus den Justizkreisen.

Das Motiv für die Attacke vom Sonntagabend sei weiter unklar, sagte eine weitere mit den Ermittlungen vertraute Quelle. Bislang gebe es nicht genügend Beweise, um die Tat als Terroranschlag einzustufen.

+++ 2.34 Uhr: Räumung der Baumhäuser im Hambacher Forst steht bevor +++

Die Lage im Braunkohlerevier Hambacher Forst spitzt sich zu: Das NRW-Bauministerium will, dass die jahrelang geduldeten Baumhäuser der Umweltschützer und Braunkohlegegner unverzüglich geräumt werden. Eine entsprechende Weisung sei den zuständigen Baubehörden am Mittwochabend übermittelt worden, bestätigte ein Ministeriumssprecher der Deutschen Presse-Agentur. Eine Räumung dürfte jedoch nicht ohne Widerstand ablaufen.

In der Weisung argumentiert das Ministerium nach dpa-Informationen unter anderem mit dem fehlenden Brandschutz in den Baumhäusern. Nach der Bauordnung müssten die Baumhäuser etwa über Rettungstreppen und über Geländer verfügen.  

Der Hambacher Forst zwischen Aachen und Köln ist längst zu einem Symbol des Widerstands gegen die Braunkohle geworden. Vor Beginn der Kohleförderung war der Wald 4100 Hektar groß; nach Angaben des Tagebau-Betreibers RWE Power wurden bislang 3900 Hektar für den

Kohleabbau gerodet. Der Wald hat nach Angaben des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND) eine 12 000 Jahre lange Geschichte. Es gibt dort Vorkommen streng geschützter Arten wie Bechsteinfledermaus, Springfrosch und Haselmaus.

+++ 1.49 Uhr: Asylbewerber springt vor Abschiebung aus drittem Stock +++

In einem Flüchtlingsheim in Sigmaringen in Baden-Württemberg ist ein Asylbewerber aus Nigeria kurz vor seiner Abschiebung aus dem Fenster gesprungen. Der 25-Jährige zog sich bei dem Sprung aus dem dritten Stock schwere Verletzungen zu, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Er wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. 

DPA · AFP
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