Drei Tage nach dem verheerenden Wintereinbruch im Münsterland sind noch immer rund 50.000 Menschen ohne Strom. Auch zwei Bahnstrecken und mehrere Straßen waren am Montag weiterhin gesperrt. Die RWE Westfalen Weser Ems schloss am Morgen 15.000 Menschen wieder an die Stromversorgung an, wie Vorstandschef Knut Zschiedrich im ARD-Morgenmagazin erklärte. Er äußerte die Hoffnung, dass weitere rund 25.000 im Laufe des Tages folgen. Wann auch der letzte Bauernhof wieder an die Stromversorgung angeschlossen sei, könne er aber noch nicht abschätzen.
"Vielerorts sorgen Notstromaggregate für Licht und Wärme und die Reparaturen laufen auf Hochtouren", sagte eine Sprecherin. Alle Orte seien erreichbar und die Versorgung der Menschen werde gewährleistet. In vielen Orten soll noch im Laufe des Tages wieder Normalität einkehren. Bereits am Sonntagabend waren die Autobahnen wieder befahrbar.
Schwere Schäden vor Ochtrup
Einzig Ochtrup, eine an der niederländischen Grenze liegende Stadt mit rund 18.000 Einwohnern, müsse weiter auf Strom warten, hieß es. Die einzige Leitung dorthin sei auf einer Länge von drei Kilometern zerstört worden. Die Stromleitungen waren nach starken Schneefällen am Freitag unter der Last abgerissen. 50 Hochspannungsmasten im Münsterland waren eingeknickt oder nicht mehr funktionstüchtig. Im Lauf des Tages sollen 20 große Notstromaggregate vom Technischen Hilfswerk (THW) aus Süddeutschland eintreffen, um das städtische Netz zumindest in Teilbereichen wieder funktionsfähig zu machen. Dort blieb die Stadthalle weiter Anlaufpunkt für Übernachtungen und vor allem die Versorgung mit warmen Getränken oder Mahlzeiten.