Die slowenische Polizei wirft einer jungen Frau vor, sich absichtlich die Hand abgesägt zu haben, um ihre Versicherung zu betrügen. Die 21-Jährige habe sich die Hand in einem gemeinsam mit mindestens einem Verwandten ausgeheckten Plan oberhalb des Handgelenks mit einer Kreissäge abgetrennt. Anschließend hätten Verwandten sie ins Krankenhaus gefahren und dort behauptet, sie habe sich beim Sägen von Holz versehentlich verletzt. Das berichten unter anderem die britische BBC, Euronews und der "Independent" unter Berufung auf eine Pressekonferenz der Ermittler.
Den Berichten zufolge befinden sich die junge Frau und ein 29-jähriger Verwandter wegen der Vorwürfe aktuell in Polizeigewahrsam. Bei einem Urteil würden beiden bis zu acht Jahren Gefängnis drohen. Demnach hatte die junge Frau erst kurz vor dem Vorfall eine hochdotierte Unfallversicherung abgeschlossen. Im Schadensfall stünden ihr demnach rund 400.000 Euro direkt zu sowie eine monatliche Rente von rund 3000 Euro.
Slowenien: Hand konnte wieder angenäht werden
"Mit einem ihrer Komplizen amputierte sie absichtlich ihre Hand oberhalb des Handgelenks mit einer Kreissäge in der Hoffnung, es wie einen Unfall aussehen zu lassen", wird ein Polizeibeamter in den Berichten zitiert. Ursprünglich hätte die Polizei noch zwei weitere Mitglieder der in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana lebenden Familie verhaftet, sie seien jedoch wieder auf freiem Fuß.
Nach Angaben der Polizei hätte die Familie den abgetrennten Körperteil bewusst zurückgelassen, als man die junge Frau ins Krankenhaus fuhr. Die verletzungsbedingte Behinderung sollte auf jeden Fall dauerhaft bleiben, so das angebliche Kalkül. Die Behörden hätten ihnen jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht und die Hand rechtzeitig geborgen, dass sie im Krankenhaus wieder angenäht werden konnte. Ob und wie die Funktion des Körperteils dabei eingeschränkt wurde, ist nicht bekannt.
Quellen: BBC / Euronews / "Independent"
