Tausende Menschen, darunter selbsternannte Druiden und Sonnenanbeter, haben in der Nacht zum Dienstag an der südenglischen Kultstätte Stonehenge die Sommersonnenwende gefeiert. Die Menge begrüßte mit dem Sonnenaufgang um 04.49 Uhr Ortszeit den längsten Tag des Jahres. Allerdings zeigte sich die Sonne im Morgennebel zunächst nur äußerst verhalten, erst gut 20 Minuten später konnte sie sich schließlich durchsetzen.
Laut der Stonehenge-Verwaltung versammelten sich insgesamt rund 6000 Menschen zum größten Sommersonnenfest in Stonehenge seit Beginn der Corona-Pandemie vor zweieinhalb Jahren. Einige Besucher empfingen die "neue Energie" der Sommersonne mit geöffneten Armen, eine Handvoll in Togen gekleideter Männer machte Yogaübungen im Morgengrauen, wieder andere umarmten die riesigen Steine, um mit ihnen zu "kommunizieren".
Stonehenge: Sonne geht über Heel Stone auf
Während der Pandemie wurde die Sommer- und Wintersonnenwende in Stonehenge online übertragen.
Zur Sommersonnenwende am 21. Juni geht die Sonne exakt hinter dem sogenannten Heel Stone, dem Eingang zu dem jahrtausendealten, weltbekannten Steinkreis, auf und die Sonnenstrahlen fallen in die Mitte des Monuments. Die Steine sind exakt auf den Sonnenstand der Sommer- und Wintersonnenwende ausgerichtet. Es wird angenommen, dass die beiden Tage bereits seit Tausenden von Jahren im englischen Stonehenge gefeiert werden.
Die um das Jahr 3000 vor Christus aufgestellten Megalithsteine von Stonehenge geben den Forschern seit Jahrhunderten Rätsel auf. Die gängigste Theorie zur Entstehung des Steinkreises lautet, dass Menschen schon in der damaligen Zeit den astronomischen Kalender verstanden hätten. Im Jahr 1986 wurde die Stätte in die Welterbeliste der UN-Kulturorganisation Unesco aufgenommen.