Vor der Küste Jemens sind nach UN-Angaben 60 afrikanische Flüchtlinge ertrunken. Bei den Opfern handele es sich um Menschen aus Somalia und Äthiopien, zudem seien zwei jemenitische Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Freitag in Genf mit.
Das Unglück ereignete sich demnach bereits am Samstag und ist seit Jahresbeginn das schwerste mit afrikanischen Flüchtlingen, die auf dem Seeweg den Jemen erreichen wollten.
Jedes Jahr versuchen zehntausende Äthiopier und Somalier auf der Flucht vor Armut und Gewalt in ihren Heimatländern, über das Meer in den Jemen und weiter nach Saudi-Arabien zu gelangen. Doch viele sterben auf den oft überladenen und heruntergekommenen Booten. So waren erst im März 42 Menschen vor der jemenitischen Küste ertrunken. Wenn es die Flüchtlinge an Land schaffen, steht ihnen noch der Weg durch die Wüste nach Saudi-Arabien bevor.
2500 Flüchtlinge vor Italien gerettet
Vor der Küste Italiens hat es außerdem eine der größten Flüchtlingswellen der vergangenen Monate gegeben, bei der nach Angaben der italienischen Marine seit Donnerstag mehr als 2500 Migranten gerettet wurden.
Rom hat seit kurzem die Überwachung des Mittelmeerraumes verstärkt. Anlass war ein schweres Unglück im Oktober, bei dem mehr als 400 Flüchtlinge vor Lampedusa ums Leben kamen.
Italien fordert mehr Unterstützung von EU
In der vergangenen Woche hatte Innenminister Angelino Alfano dem Parlament mitgeteilt, dass in den ersten fünf Monaten dieses Jahres bereits rund 40.000 Migranten die italienische Küste erreicht hätten - ein Rekord.
Bereits zuvor hatte Alfano immer wieder mehr Unterstützung von den europäischen Partnern gefordert, da Rom den Ansturm alleine nicht mehr bewältigen könne. Er hatte gewarnt, an der nordafrikanischen Küste warteten Hunderttausende Menschen darauf, nach Europa zu gelangen.
Der Strom der Migranten nimmt seit Monaten massiv zu. In der Regel werden die Überfahrten von Schlepperbanden organisiert. Durch die verstärkte Überwachung unter dem Namen "Mare Nostrum" sollen Tragödien wie vor Lampedusa verhindert werden.