Das schwere Zugunglück in Norditalien ist nach Angaben der Behörden vermutlich durch menschliches Versagen verursacht worden. Einer der Zugführer habe in dichtem Nebel wahrscheinlich ein rotes Signal übersehen, gab die Staatsanwaltschaft in Bologna bekannt. Allerdings sei auch ein Defekt an einer Weiche nicht völlig auszuschließen, berichtete das staatliche italienische Fernsehen am Samstag weiter. Bislang seien 13 Leichen aus den Trümmern der Züge geborgen worden, hieß es nach neuesten Angaben.
Zahlreiche Verletzte wurden ins Krankenhaus gebracht. Etwa 50 Fahrgäste konnten mit kleineren Wunden am Unglücksort behandelt werden, wie die Behörden mitteilten.
Der Regionalzug von Verona nach Bologna stieß um 12.50 Uhr in dichtem Nebel mit einem Güterzug zusammen, der in nördlicher Richtung von Rom nach San Zeno Falzano unterwegs war. Ein Wagen des Personenzugs wurde von der Wucht des Aufpralls in zwei Teile zerrissen. Der Unglücksort liegt bei Bolognina di Crevalcore, rund 40 Kilometer nördlich von Bologna.
Konnte nicht mehr bremsen
Ein überlebender Fahrgast berichtete, der Zug sei mit normaler Geschwindigkeit unterwegs gewesen und habe vor der Kollision offenbar nicht mehr bremsen können. Rettungskräfte halfen den Verletzten ins Freie und brachten sie in Krankenwagen. Auf einem flachen Feld in der Nähe der Gleise wurden die Toten niedergelegt.
In dem Zug befanden sich etwa 100 Fahrgäste. Unter den Toten sind nach Angaben der Gesellschaft Trenitalia auch drei Lokführer und ein Zugschaffner. Die Bergungsarbeiten wurden im Scheinwerferlicht auch nach Einbruch der Nacht fortgesetzt.