Winterstürme, Überschwemmungen, Erdrutsche und Schlammlawinen – seit dem 27. Dezember kommt Kalifornien nicht zur Ruhe. Angesichts der anhaltenden Unwetter hat US-Präsident Joe Biden für den Bundesstaat jetzt den Katastrophenfall ausgerufen. Somit können Bundesmittel unter anderem für den Wiederaufbau freigegeben werden, wie das Weiße Haus am späten Samstagabend (Ortszeit) mitteilte. Zuschüsse könne es auch für Notunterkünfte, Hausreparaturen und nicht versicherte Sachschäden geben, hieß es weiter.
Für Millionen Einwohner gelten Unwetterwarnungen, Tausende Haushalte sind ohne Strom. Am Samstag gab es in dem gewöhnlich sonnenverwöhnten Westküstenstaat weitere schwere Regenfälle und mancherorts auch Schneefall. Bislang wurden mindestens 19 Todesopfer gezählt, etwa durch umstürzende Bäume oder Sturzfluten.
Zehntausende Menschen in Kalifornien zur Evakuierung aufgerufen
Es wurde erwartet, dass die herrschende Wetterlage schweren Regen sowie starken Wind und in den Bergen Schnee bringen würde. Für Montag sagt der Nationale Wetterdienst (NWS) weiter feuchtes Wetter vom Pazifik her und "katastrophale Überschwemmungen" für das Salinastal südlich von San Francisco voraus.
Der Fluss Salinas trat nach Beobachtung eines Journalisten der Nachrichtenagentur AFP bereits vielerorts über die Ufer und überschwemmte Felder. In den Bergen führten die Niederschläge zu starken Schneefällen. Die Behörden warnten vor Lawinengefahr.

Fast 26 Millionen Kalifornier waren am Samstagabend nach NWS-Angaben weiterhin von Hochwasserwarnungen betroffen. Zehntausende Menschen waren zur Evakuierung ihres Zuhauses aufgerufen.
Das von den Folgen einer jahrzehntelangen Dürre betroffene Kalifornien leidet seit Wochen unter Winterstürmen mit so heftigen Regen- und Schneefällen, wie es sie in einigen Gebieten seit 150 Jahren nicht mehr gegeben hat.