"Habe mir etwas Entspannung durch Aktmalerei besorgt", schreibt Führers Hand ohne Punkt und Komma ins Tagebuch. "Werde sooft es die Zeit erlaubt mit Zeichenblock und Stift arbeiten."
Die Staatsgeschäfte scheinen Adolf Hitler im Juli 1935 wieder einmal sehr zu fordern. Als Ausgleich widmet er sich nicht etwa trivialem Zeitvertreib – ein Führer spielt kein Golf! –, sondern der anspruchsvollsten, schönsten Gattung der Kunst: der nackten Muse. So schreibt es jedenfalls der Tagebuch-Führer.
Wenn das die Eva wüsste, denkt sich der Leser und erfährt schon im nächsten Absatz, dass die erotischen Schmierereien im Hause Hitler tatsächlich für Ärger sorgten. Da heißt es kleinlaut: "Mit E. hatte ich eine kleine Auseinandersetzung."