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"Faking Hitler" "Blackout" – wie der stern auf die gefälschten Hitler-Tagebücher reinfiel

Henri Nannen und Gerd Schulte-Hillen
Henri Nannen und Gerd Schulte-Hillen, Vorstandsvorsitzender des Gruner + Jahr-Verlages, sprechen am 15. Mai 1983 in Hamburg mit Pressevertretern
© Dieter Klar / Picture Alliance
Die Veröffentlichung der falschen Hitler-Tagebücher 1983 war das größte Desaster der stern-Geschichte. Der Autor Malte Herwig konnte im Jahr 2018 die Aufzeichnungen der Gespräche zwischen Beschaffer und Fälscher anhören. Sie wurden die Grundlage für den stern-Podcast "Faking Hitler".

"Habe mir etwas Entspannung durch Aktmalerei besorgt", schreibt Führers Hand ohne Punkt und Komma ins Tagebuch. "Werde sooft es die Zeit erlaubt mit Zeichenblock und Stift arbeiten."

Die Staatsgeschäfte scheinen Adolf Hitler im Juli 1935 wieder einmal sehr zu fordern. Als Ausgleich widmet er sich nicht etwa trivialem Zeitvertreib – ein Führer spielt kein Golf! –, sondern der anspruchsvollsten, schönsten Gattung der Kunst: der nackten Muse. So schreibt es jedenfalls der Tagebuch-Führer.

Wenn das die Eva wüsste, denkt sich der Leser und erfährt schon im nächsten Absatz, dass die erotischen Schmierereien im Hause Hitler tatsächlich für Ärger sorgten. Da heißt es kleinlaut: "Mit E. hatte ich eine kleine Auseinandersetzung."

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