GLASS-z13 13,5 Milliarden Jahre alt: James-Webb-Teleskop findet wohl am weitesten von der Erde entfernt Galaxie

GLASS-z13
© Pascal Oesch/Cosmic Dawn Center Niels Bohr Institute/University of Copenhagen / AFP
Die Nasa hat ein Foto veröffentlicht, das das James-Webb-Teleskop gemacht hat. Der rote Punkt darauf ist wohl die entfernteste Galaxie, die bisher bekannt ist.

Das James-Webb-Weltraumteleskop könnte eine 13,5 Milliarden Jahre alte Galaxie entdeckt haben – und damit das älteste und am weitesten entfernte jemals beobachtete Sternsystem. Die GLASS-z13 genannte Galaxie sei rund 300 Millionen Jahre nach dem Urknall entstanden, sagte Rohan Naidu vom Zentrum für Astrophysik der US-Eliteuniversität Harvard am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. "Wir sehen potenziell das am weitesten entfernte Sternenlicht, das irgendjemand jemals gesehen hat."

Die Entdeckung von einem Team von 25 Astronomen aus aller Welt basiert auf vorläufigen Daten eines Instruments des Weltraumteleskops, das Infrarotstrahlen einfängt. Werden die Daten sichtbar gemacht, erscheint die Galaxie wie ein roter Kreis mit einem helleren Zentrum. Die Auswertung wurde zwar bereits bei einem Fachmagazin eingereicht, allerdings bisher noch nicht von anderen Wissenschaftlern unabhängig überprüft.

Galaxie GLASS-z13 begeistert Fachleute

Fachleute reagierten trotzdem begeistert auf die mögliche Entdeckung. "Astronomie-Rekorde purzeln bereits, und weitere geraten ins Wanken", schrieb der Chefwissenschaftler der US-Weltraumagentur Nasa, Thomas Zurbuchen, im Kurzbotschaftendienst Twitter. Normalerweise jubele er erst, nachdem Studienergebnisse von anderen Wissenschaftlern überprüft worden seien. "Aber das sieht sehr vielversprechend aus."

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Nasa-Forscher Naidu sagte, ein anderes Team von Astronomen habe die gleichen Daten ausgewertet und sei zu einem ähnlichen Schluss gekommen. "Das gibt uns Vertrauen."

Die Nasa hatte erst vergangene Woche die ersten vom James-Webb-Weltraumteleskop aufgenommenen Bilder veröffentlicht. Auf den spektakulären Aufnahmen waren unter anderem 13 Milliarden Jahre alte Galaxien und der Carinanebel zu sehen, eine 7600 Lichtjahre entfernte Wolke aus kosmischem Staub und Gas.

James-Webb-Teleskop bald zwei Millionen Kilometer entfernt

Das auch mit deutscher Beteiligung gebaute James-Webb-Teleskop war im Dezember nach jahrzehntelangen Vorbereitungen ins All gebracht worden. Nun befindet es sich mehr als anderthalb Millionen Kilometer von der Erde entfernt.

Die erste Farbaufnahme des "James-Webb"-Weltraumteleskops.
Die erste Farbaufnahme des "James-Webb"-Weltraumteleskops. Wissenschaftler erhoffen sich von den Aufnahmen des Teleskops unter anderem Erkenntnisse über die Zeit nach dem Urknall vor rund 13,8 Milliarden Jahren.
©  Space Telescope Science Institut/NASA/ESA/CSA / DPA
James-Webb-Teleskop zeigt erstes Vollfarbbild ferner Galaxien

Es erforscht die Frühzeit des Kosmos, nur einige hundert Millionen Jahre nach dem Urknall vor etwa rund 13,8 Milliarden Jahren. Astronomen versprechen sich Rückschlüsse auf die Bildung der ersten Sterne und Galaxien. Außerdem sucht das Teleskop das All nach Exoplaneten ab.

AFP
tkr

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