Heute vor 50 Jahren, am 12. April 1961, umrundete Juri Alexejewitsch Gagarin als erster Mensch in einer Raumkapsel die Erde. Eine Stunde und 48 Minuten dauerte der Flug, keine zwei Stunden, in denen dieser Mann zum Helden einer Nation wurde. Und vermutlich zum Symbol für Bauchschmerzen bei den westlichen Kapitalisten, die Sowjetunion hatte den Wettkampf gewonnen. Sie hatten die erste bemannte Weltraummission auf den Weg gebracht.
Der aus einfachen Verhältnissen stammende Gagarin diente dem russischen Militär ursprünglich bei einem Jagdfliegerregiment der Nordflotte. Als Oberst war er am Polarkreis stationiert, doch diesen einsamen Posten konnte er aufgeben, als er 1960 zum potenziellen Kosmonauten ausgewählt wurde. Der Grund für die Wahl sei vor allen Dingen sein ruhiges Temperament gewesen. Und vielleicht die Tatsache, dass er als typisches kommunistisches Arbeiterkind einen perfekten Helden abgeben würde - oder einen perfekten Märtyrer.
108 Minuten nach dem Start endete Gagarins erster Flug um den Globus im Wolga-Gebiet, nahe Saratow. Noch während des Fluges wurde er vom Oberleutnant zum Major befördert, im Landegebiet der Raumkapsel wurde ihm ein Denkmal errichtet und noch heute begehen die Menschen den Jahrestag des ersten bemannten Raumfluges in der Geschichte dort mit einer Feier. Jahrelang sollte Gagarins Konterfei als Symbol der Moderne stehen, als Sieg des Kommunismus über den Kapitalismus, er wurde zur Ikone des Wettstreits.
Umso tragischer mag da sein Tod erscheinen. Bei einem Übungsflug am 27. März 1968 verunglückte der erste Kosmonaut mit einem sowjetischen Jagdflugzeug tödlich. Sein Gesicht im Raumfahrthelm aber bleibt präsent. Eine Erinnerung daran, dass das Unmögliche manchmal eben doch möglich sein kann.