Mars Wasserfunde senken Chance auf Leben

Gerade die reichen Wasserfunde am Südpol des Mars machen früheres Leben auf dem Planeten unwahrscheinlicher. Die Polkappe enthalte viel Wasser, aber wenig Kohlendioxid - das jedoch wäre für die richtige Atmosphäre nötig gewesen.

Die amerikanische Marssonde 'Spirit' hat mit der Untersuchung einer Düne begonnen, die den Wissenschaftlern der US-Raumfahrtbehörde NASA bislang Rätsel aufgibt. Möglicherweise handele es sich bei der Verwehung um Sand oder Staub, hieß es. Nach der Analyse sollte der Rover über die Düne hinwegfahren und Panaramabilder der Umgebung aufnehmen. 'Spirit' und seine Schwestersonde 'Opportunity' sollen feststellen, ob es auf dem Roten Planeten einst Wasser gab und damit Leben möglich war. 'Opportunity' hat bereits erste Hinweise gefunden, dass dies tatsächlich der Fall gewesen sein könnte.

Die reichhaltigen Wasserfunde am Südpol des Mars könnten allerdings die Chancen für Leben auf dem Roten Planeten schmälern. Die jüngste Kartierung durch die europäische Sonde 'Mars Express' zeige, dass die Südpolkappe des Mars zwar viel mehr Wasser enthalte als gedacht, aber dafür deutlich weniger gefrorenes Kohlendioxid ("Trockeneis"), schreibt der Planetenforscher Timothy Titus vom US Geological Survey in Flagstaff (US-Staat Arizona) in einer Online-Vorabveröffentlichung des Fachjournals 'Nature'. Große Mengen Kohlendioxid sollen dem Mars jedoch einst zu einem höheren Luftdruck verholfen haben, bei dem das lebensnotwendige Wasser permanent flüssig bleiben kann.

Die dichte Atmosphäre ist jedenfalls nicht in der Polkappe verborgen

Viele Forscher haben vermutet, dass der Marssüdpol einen signifikanten Vorrat an Kohlendioxid besitzt, der während wärmerer Phasen in die Atmosphäre des Roten Planeten verdampfte. Die ebenfalls von 'Nature' veröffentlichten 'Mars Express'-Messergebnisse schließen Titus zufolge jedoch "jede Möglichkeit aus, dass die Südpolarkappe den Luftdruck auf dem Roten Planeten merklich beeinflussen könnte". Allerdings könnten auch Staub und Geröll auf der Marsoberfläche einen wesentlichen Kohlendioxid-Vorrat beherbergen, betont Titus. In den Polkappen sei eine frühere, dichte Marsatmosphäre jedoch nicht eingefroren.

Antworten auf die Frage, wohin eine frühere Marsatmosphäre verschwunden ist, erhoffen sich die Planetenforscher nun von weiteren Daten der aktuellen Marsmissionen. Die Atmosphäre des Roten Planeten könnte möglicherweise zu großen Teilen in den Weltraum entwichen sein. Manche Forscher gehen aber auch davon aus, dass der Mars nie eine dichte, warme Atmosphäre besessen hat, die langfristig flüssiges Wasser und damit Leben wie wir es kennen auf dem Planeten ermöglicht hat.

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