BAIKONUR Südafrikaner Shuttleworth ist zweiter Weltraumtourist

Der Südafrikaner Mark Shuttleworth hat sich einen Traum erfüllt: Der Privatmann ist vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur ins All gestartet.

28-Jähriger ist Internetunternehmer

Als zweiter Tourist in der Geschichte der Raumfahrt erfüllt sich der Südafrikaner Mark Shuttleworth (28) den teuren Traum von einem Flug ins Weltall. Um 8.26 Uhr MESZ ist er vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan mit einem russischen Sojus-Raumschiff zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Der erste Afrikaner im All hat der russischen Raumfahrtbehörde 'Rosawiakosmos' 20 Millionen US-Dollar (22,5 Millionen Euro) für den elftägigen Flug gezahlt.

Shuttleworth will für bessere AIDS-Vorsorge werben

Als Gepäck nimmt der Internetunternehmer Bilder seiner Familie und einen kleinen Teddy zur Werbung für eine bessere AIDS-Vorsorge in Südafrika mit ins All. Die Startvorbereitungen verliefen normal, teilte die russische Flugleitzentrale in Koroljow bei Moskau am Mittwoch mit. Das Raumschiff Sojus-TM 34 wird gesteuert vom russischen Kommandanten Juri Gidsenko, erster Bordingenieur ist der italienische Astronaut Roberto Vittorio von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA.

Eigenständige Experimente

Anders als der US-Geschäftsmann Dennis Tito, der als erster Tourist im Weltraum vor einem Jahr mit den Russen zur ISS flog, ist Shuttleworth als zweiter Bordingenieur für einige Bedienungsteile zuständig. Der Südafrikaner will bei seinem Flug auch eigenständige wissenschaftliche Experimente durchführen. »Südafrika spielt für die Zukunft Afrikas eine wichtige Rolle, und aus dem Weltraum lassen sich einige der Herausforderungen angehen, vor denen Afrika steht«, sagte Shuttleworth nach Angaben der südafrikanischen Agentur Sapa.

Rückkehr für den 5. Mai geplant

Für seinen Flug wurde in Südafrika ein eigener Fernsehsender ?DSTv' eingerichtet, der Live-Bilder des Fluges in 30 afrikanische Länder übertragen soll. Die Sojus soll am Samstag gegen 9.57 Uhr MESZ an der Raumstation ISS ankoppeln, auf der die dritte Langzeitbesatzung mit Kommandant Juri Onufrienko und den US-Astronauten Carl Walz and Dan Bursch schon auf Besuch wartet. Am 5. Mai werden Shuttleworth und seine Mitflieger auf die Erde zurückkehren.

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