Der Pazifische Feuerring mit seinen gefährlichen Vulkanen ist die geologisch aktivste Zone der Erde und entfaltet regelmäßig seine zerstörerische Kraft. Die Mega-Eruption des unterseeischen Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai in der Südsee am vergangenen Wochenende hat aber selbst Wissenschaftler überrascht. "Das war ein unglaubliches Ereignis, und sich in der Schusslinie des Ausbruchs zu befinden, wäre absolut furchterregend gewesen", sagt Emily Lane, Expertin für Hydrodynamik am neuseeländischen Institut für Wasser- und Atmosphärenforschung. Auch aus wissenschaftlicher Sicht sei diese Naturkatastrophe "überwältigend".
Eine Frage beschäftigt nun die gesamte Fachwelt: Was ist von dem einst 1800 Meter hohen und 20 Kilometer breiten Feuerberg, der nur 65 Kilometer nördlich der Hauptstadt des polynesischen Königreichs Tonga mitten im Ozean liegt, noch übrig? Vor dem Ausbruch lag der Rand der Caldera – also des ringförmigen Kessels – nur knapp unter der Wasseroberfläche, ihr Zentrum befand sich laut Lane in gerade einmal 200 Metern Tiefe.
Vulkanausbruch: 20 Kilometer hohe Aschewolke
"Wir werden erst wissen, was mit dem Vulkan passiert ist, wenn wir Leute dorthin schicken können, um ihn zu kartografieren", erklärte Lane im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Was genau zu der gigantischen Eruption im Pazifik geführt hat, könne ebenfalls erst dann geklärt werden. Am vergangenen Samstag schleuderte der Vulkan eine gigantische Wolke aus Asche, Dampf und Gas bis zu 20 Kilometer in die Höhe. Der Knall war Tausende Kilometer weit bis nach Neuseeland und Fidschi zu hören. Ein anschließender Tsunami mit bis zu 15 Meter hohen Wellen verwüstete Teile von Tonga und erreichte auch weit entfernte Küsten etwa in Japan, Alaska und Südamerika.