Armut in Deutschland Immer mehr Kinder sind auf Hartz IV angewiesen

Vier Kinder in Berlin auf dem Schulweg
Die Linke sieht den Grund für die wachsende Kinderarmut in Deutschland bei der großen Koalition
© Jens Kalaene/Picture Alliance/DPA
Die Steuereinnahmen in Deutschland wachsen seit Jahren, trotzdem leben immer mehr Kinder in Armut. Die neuen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit rufen heftige Kritik von Seiten der Linken hervor.

937 Euro erhält ein durchschnittlicher Hartz IV-Haushalt in Deutschland seit Jahresanfang - damit müssen immer mehr Familien auskommen. Die Zahl der Kinder, die auf Hartz IV angewiesen sind, lag im Dezember 2015 noch bei rund 1,54 Millionen, im Dezember 2016 waren es bereits rund 1,6 Millionen. Das geht aus Berechnungen der Bundesagentur für Arbeit für die Linksfraktion im Bundestag hervor, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorlagen.

Die Zahl der Kinder unter 15 Jahren, die länger als vier Jahre von Hartz IV abhängig sind, hat sich von Dezember 2013 bis 2016 von 490.000 auf 522.000 erhöht.

Die Linke wettert gegen die große Koalition

Linksfraktionschef Dietmar Bartsch sagte der dpa: "Die massiv gestiegenen Zahlen von Kindern in Hartz IV unter der jetzigen Regierung sind ein Armutszeugnis für die große Koalition." Hier paare sich Ignoranz mit Unfähigkeit auf Kosten der Jüngsten. "Es ist skandalös, dass Familienplanung heute oftmals Armutsrisiko für Kinder bedeutet." Bartsch hatte im Dezember ein Netzwerk von Experten und Politikern gegen Kinderarmut in Deutschland gegründet.

"Trotz wachsender Steuereinnahmen im Milliardenbereich halten CDU/CSU und SPD das Ausmaß an Kinderarmut in Deutschland anscheinend nicht für handlungsbedürftig", sagte er.

DPA
sve