Das religionskritische Satiremagazin "Charlie Hebdo" stemmt sich eine Woche nach dem von Islamisten in Paris verübten Anschlag gegen den Terror. Mit einer Zeichnung des Propheten Mohammed auf dem Titel und einer Rekordauflage von drei Millionen Exemplaren soll am Mittwoch die neue Ausgabe der Zeitschrift erscheinen.
Das am Montagabend vorab veröffentlichte Titelbild des Magazins zeigt eine Zeichnung des Propheten Mohammed, der trauernd ein Schild mit der Aufschrift "Je suis Charlie", zu deutsch: "Ich bin Charlie", in den Händen hält. Über der Zeichnung steht in großen Buchstaben "Tout est pardonné", zu deutsch: "Alles ist vergeben".
Die erste Ausgabe nach dem Attentat entstand in den Räumen der Tageszeitung "Libération" in Paris, die wie andere französische Medien den Überlebenden des Anschlags auf die Redaktion von "Charlie Hebdo" Unterstützung zugesagt hatte. Der Kolumnist des Magazins, Patrick Pelloux, hatte bereits einen Tag nach dem Anschlag auf die Redaktion mit zwölf Toten ein neues Heft angekündigt.
Nach den Terroranschlägen nimmt Frankreich heute Abschied von den drei erschossenen Polizisten. Zu der Veranstaltung in der Polizeipräfektur in Paris wird auch Präsident François Hollande erwartet. Beim Anschlag auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" waren ein Polizist und ein als Personenschützer abgestellter Beamter getötet worden. Im Süden der Stadt wurde eine Polizistin erschossen. Ingesamt starben bei den Anschlägen 17 unschuldige Opfer sowie die drei Terroristen.
Als Hintergrund des Terroranschlags gelten die früheren islamkritischen Mohammed-Karikaturen von "Charlie Hebdo". Nach den Glaubensvorstellungen von Muslimen sollen weder Gott noch Mohammed oder andere Propheten bildlich dargestellt werden. Das hängt mit dem Verbot der Anbetung von Götzen zusammen.