Parlamentswahl in Dänemark Startschuss für Wahlkampf in Dänemark gefallen – doch eine Spitzenkandidatin fehlt

Die Spitzenkandidatin der dänischen Sozialdemokraten, Mette Frederiksen
Die Spitzenkandidatin der dänischen Sozialdemokraten, Mette Frederiksen
© Henning Bagger / AFP
Wenn der Wahlkampf losgeht, sollte man als Spitzenkandidatin eigentlich dabei sein. In Dänemark verpasste die Sozialdemokratin Mette Frederiksen den Startschuss allerdings – aus Krankheitsgründen. Deswegen erntet der Ministerpräsident Kritik. 

Wenn in Dänemark der Startschuss für die Parlamentswahl fällt, ist das schon was Besonderes. Denn es ist der amtierende Ministerpräsident, der eine Wahl ausruft und somit auch einen Wahltermin bekanntgibt. Auch, wenn es ein Frist gibt, bis wann die Wahl spätestens abgehalten werden muss, so ist es beinahe schon Tradition, dass der Regierungschef sich bei der Königin die Erlaubnis einholt, im Parlament eine "Ankündigung von äußerster Wichtigkeit" zu machen. Und wenn diese Ankündigung kommt, dann wissen Politiker, Bürger und Journalisten im ganzen Land: Jetzt geht der Wahlkampf richtig los!

Und so trat der dänische Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen gestern vor das Parlament und setzte die Wahl für das dänische Parlament, das Folketing, für den 5. Juni fest. Das bedeutete, dass die Wahlhelfer endlich auf die Straßen können und Plakate aufhängen dürfen, die schon lange auf ihren Einsatz warten. Und für die Kandidaten bedeutet das, dass sie schon am Abend in die ersten TV-Debatten müssen. Doch eine wichtige Figur im dänischen Wahlkampf fehlte in den entscheidenden ersten Momenten.

Spitzenkandidatin liegt krank im Bett

Die Spitzenkandidatin der Sozialdemokraten, Mette Frederiksen, lag im Krankenbett. Seit einigen Tagen war die Vorsitzende der dänischen Sozialdemokraten – der gute Chancen auf den Posten der Regierungschefin eingeräumt werden - wegen Magenbeschwerden und Dehydrierung im Krankenhaus. Via Facebook meldete sie sich bei ihren Wählern. Dass die 41-jährige diesen politisch äußerst wichtigen Termin verpasste, war wirklich schlechtes Timing – weshalb Løkke Rasmussen kritisiert wurde. Der Vorwurf: Er habe aus der Abwesenheit Frederiksens Profit schlagen wollen.

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Ihr Kontrahent entschuldigte sich und sagte bei einer Pressekonferenz, dass er es schade finde, dass Mette Frederiksen krank ist. "Ich wusste nicht, dass sie krank ist.", erklärte er der Kopenhagener Hauptstadtpresse. Er habe Frederiksen eine SMS mit einer Erklärung geschickt – und Genesungswünschen. "Ich habe keinerlei Ambitionen, um draus irgendeinen Gewinn zu erzielen, dass Mette Frederiksen krank ist."  

Bei den zwei TV-Debatten im dänischen Fernsehen sprang dann der sozialdemokratische Fraktionsführer Nicolai Wammen für seine Kollegin ein. Frederiksen war allerdings nicht die einzige, die sich krankgemeldet hatte: Der Spitzenkandidat der Christdemokraten, Stig Grenov, musste nach der ersten Parteiführer-Debatte im Sender DR1 die Debatte beim Konkurrenzsender TV2 wegen Unwohlsein absagen

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