Abkommen Israel stimmt Waffenruhe mit Hamas zu

Israels Ministerpräsident Ehud Olmert hat einer Waffenruhe mit der Hamas im Gazastreifen zugestimmt. Die Hamas bestätigte das Abkommen. Dem Waffenstillstand waren monatelange Verhandlungen unter der Vermittlung Ägyptens vorausgegangen.

Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert und sein Verteidigungsminister Ehud Barak haben einer Waffenruhe mit der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen zugestimmt. Die beiden Politiker hätten diese Entscheidung in der Nacht zum Mittwoch nach der Rückkehr des israelischen Gesandten Amos Gilad aus Ägypten getroffen, berichtete der öffentliche Rundfunk in Israel. Olmerts Sprecher Mark Regew lehnte zunächst jede Stellungnahme ab. Die Hamas hatte am Dienstagabend erklärt, die Waffenruhe solle sechs Monate dauern.

Der Reservegeneral Gilad, politischer Berater im Verteidigungsministerium, sagte im Rundfunk, es gebe eine Einigung über eine vollständige Waffenruhe. Wenn es neue Schüsse vom Gazastreifen auf Israel gebe, handele es sich um Verletzungen der Übereinkunft, wer auch immer hinter den Angriffen stehe. Er vertraue darauf, dass Ägypten den Waffenschmuggel von der Sinai-Halbinsel in den Gazastreifen unterbinden werde. Es werde beschleunigte Verhandlungen über einen Austausch palästinensischer Gefangener mit dem israelischen Soldaten Gilad Schalit geben. Schalit war 2006 am Rande des Gazastreifens von drei bewaffneten Palästinensergruppen entführt worden, darunter auch die Hamas.

Waffenruhe ab Donnerstag

Nach monatelangen Verhandlungen hatte Ägypten bereits am Dienstag erklärt, Israel und die Hamas hätten einen Waffenstillstand für den Gazastreifen vereinbart. Beide Seiten hätten einem Beginn der Waffenruhe am Donnerstagmorgen um 6 Uhr Ortszeit zugestimmt, sagte der ägyptische Außenamtssprecher, Hossam Saki. Die Waffenruhe werde "beiderseitig und zeitgleich" in Kraft treten. Ägypten werde seine Vermittlung fortsetzen, um noch offene Fragen auszuhandeln. Um welche Punkte es sich dabei handelt, ließ Saki offen. Die Hamas bestätigte das Abkommen. Die Waffenruhe solle sechs Monate dauern. Israels Verteidigungsminister Barak sagte zunächst jedoch, es sei noch "zu früh", von einer endgültigen Einigung zu sprechen.

Ungeachtet der angekündigten Waffenruhe mit Israel haben militante Palästinenser am Dienstagabend erneut selbstgebaute Raketen in das israelische Grenzgebiet gefeuert. Israelische Medien berichteten, ein Kind in der Grenzstadt Sderot sei leicht verletzt worden.

Seitdem die Hamas vor einem Jahr die Macht im Gazastreifen ergriffen hatte, hatte es nahezu täglich Kampfhandlungen zwischen israelischen Soldaten und palästinensischen Extremisten gegeben; dabei kamen hunderte Menschen ums Leben. Israel wollte bei den Verhandlungen ein Ende des palästinensischen Raketenbeschusses auf israelische Siedlungen vom Gazastreifen aus erreichen. Die Hamas forderte die Aufhebung der israelischen Blockade des Gebietes und eine Öffnung der Grenzübergänge zu den Nachbarstaaten.

AFP
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