Absturz kurz nach dem Start Nordkoreas Raketentest offenbar fehlgeschlagen

Trotz internationaler Warnungen hat Nordkorea in der Nacht zum Freitag seine umstrittene Langstreckenrakete gestartet. Der Test schlug jedoch offenbar schon kurz nach dem Start fehl.

Der umstrittene Start eines nordkoreanischen Langstreckenrakete ist in der Nacht zum Freitag offenbar fehlgeschlagen. Nach amerikanischen Medienberichten hatte ein US-Regierungsvertreter zwar den Start der Rakete bestätigt. Dies könnte aber kurze Zeit später auseinandergebrochen sein, hieß es weiter.

Auch nach Angaben japanischer Behörden stürzte ein „fliegendes Objekt“ aus Nordkorea nach etwas mehr als einer Minute ins Meer. Verteidigungsminister Naoki Tanaka erklärte, Japan sei durch den Start nicht in Gefahr geraten.

Der Start sei um 7.39 Uhr Ortszeit erfolgt, teilte das südkoreanische Verteidigungsministerium mit. Ein US-Regierungsvertreter bestätigte, dass der Start stattgefunden habe. Nach Diplomatenangaben wird sich der UN-Sicherheitsrat noch am Freitag in einer Dringlichkeitssitzung mit dem Start befassen.

Der Start der Rakete hatte in den vergangenen Tagen zu einer internationalen Krise geführt: Militärexperten vermuteten den verschleierten Test einer Interkontinentalrakete, mit der auch Atomsprengköpfe transportiert werden könnten. Die USA, Südkorea und Japan warfen Pjöngjang vor, Resolutionen des Weltsicherheitsrats zu missachten. Darin wird Nordkorea aufgerufen, jegliche Raketenstarts «unter Verwendung ballistischer Raketentechnologie» zu unterlassen. Japan hatte seine Streitkräfte teilweise sogar in Alarmbereitschaft versetzt.

Nordkorea hatte angekündigt, zwischen Donnerstag und Montag den Satelliten Kwangmyongsong-3 («Heller Stern») zur Wetterbeobachtung ins All schießen zu wollen. Trotz eindringlicher Warnungen der USA und anderer Länder hatte Nordkorea erklärt, an dem Vorhaben festzuhalten. Der Start sollte als Teil der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag des als Staatsgründer verehrten Kim Il Sung am 15. April erfolgen.

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rk/dpa