Bei zwei Anschlägen im Norden Afghanistans sind am heute zwei deutsche Soldaten verletzt worden. Die beiden Bundeswehrangehörigen hätten zu einer Patrouille des Wiederaufbauteams in Feisabad gehört, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin. Es bestehe keine Lebensgefahr. Außerdem sei durch den Sprengsatz ein Fahrzeug der Streife beschädigt worden. Bei einem Anschlag auf eine Patrouille des Wiederaufbauteams Kundus sei ebenfalls Schaden an einem Fahrzeug entstanden. Der Anschlag in Kundus habe sich am frühen Morgen ereignet. Der zweite Anschlag gegen Mittag. In beiden Fällen seien Sprengsätze explodiert. Es handele sich nicht um Selbstmordattentate. Die Bundeswehr ermittle nun zusammen mit den afghanischen Behörden. Die beiden verletzten Soldaten würden medizinisch behandelt. Weitere Einzelheiten nannte der Sprecher nicht.
Rund 2800 deutsche Isaf-Soldaten
Die seit vier Jahren in Afghanistan engagierte Bundeswehr hatte erst Anfang des Monats das Kommando über die Isaf-Friedenstruppen im Norden des Landes übernommen. Die Bundesrepublik stellt rund 2800 der 9000 Isaf-Soldaten, deren Zahl in nächster Zeit auf 16.000 aufgestockt werden soll. Zuletzt hatten die Gewalttätigkeiten in dem Land am Hindukusch stark zugenommen. Außenminister Frank-Walter Steinmeier hatte deshalb die Erwartung geäußert, dass sich die Lage nicht so rasch beruhigen werde.
Der britische Verteidigungsminister Dan Browne sagte am Dienstag bei einem Truppenbesuch im Südwesten des Landes, es könne nicht vorhergesagt werden, wie lange britische Soldaten in Afghanistan bleiben müssten. Die Dauer ihres Einsatz hänge auch davon ab, wie schnell die afghanischen Behörden die Lage in den Griff bekämen.
Zwischenfall nahe Kabul
Gut zwei Wochen nach den heftigen anti-amerikanischen Protesten in Afghanistan ist es erneut zu einem Zwischenfall gekommen. Ein Lastwagen des US-Militärs habe nahe der Hauptstadt Kabul ein Motorrad gerammt, teilte die Polizei mit. Mindestens ein Mensch sei ums Leben gekommen.