Deutschland und die Niederlande übernehmen heute das Kommando der internationalen Schutztruppe in Afghanistan (ISAF). An der feierlichen Übergabe der Führung von der Türkei nehmen Bundesverteidigungsminister Peter Struck und der afghanische Präsident Hamid Karsai teil. Für den Besuch Strucks wurde die höchste Sicherheitsstufe angeordnet. Der Bundesnachrichtendienst hat vor Anschlägen von Extremisten gewarnt. Der Einsatz in Afghanistan ist der gefährlichste in der Geschichte der Bundeswehr.
Deutsches Kontingent wird aufgestockt
Struck sagte auf dem Flug nach Kabul, das ISAF-Kommando sei die bislang größte Herausforderung für die Bundeswehr. Bis Mitte des Monats soll das deutsche Kontingent von derzeit rund 1700 auf knapp 2200 Soldaten aufgestockt werden. Deutschland stellt dann rund die Hälfte der ISAF-Soldaten. In der Schutztruppe sollen Soldaten aus 30 Ländern den Frieden in dem Land verteidigen.
Bei Unfällen kamen bislang neun deutsche ISAF-Soldaten ums Leben. Kurz vor Weihnachten waren beim Absturz eines Hubschraubers nahe Kabul sieben Bundeswehrsoldaten ums Leben gekommen. Bei der unsachgemäßen Entschärfung einer Rakete wurden vor knapp einem Jahr zwei deutsche und drei dänische Soldaten getötet. Mitte Dezember hatte sich vor dem Lager ein Attentäter mit einer Handgranate in die Luft gesprengt. Mehrmals schlugen Raketen in der Nähe des deutschen Feldlagers ein.