Afghanistan Merkel begrüßt geplanten Abzug

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die von US- Präsident Barack Obama aufgezeigte Perspektive für einen Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan begrüßt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die von US- Präsident Barack Obama aufgezeigte Perspektive für einen Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan begrüßt. Es sei richtig und sinnvoll, ein konkretes Zieldatum zu setzen - die Kanzlerin habe diese und andere Ziele Obamas mit seiner neuen Afghanistan-Strategie begrüßt, sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm am Mittwoch in Berlin. Obama hatte zuvor die Entsendung von zusätzlich 30 000 US- Soldaten in den Kampf gegen die radikalislamischen Taliban in Afghanistan und den Beginn des Rückzugs im Sommer 2011 angekündigt.

Eine Abzugsperspektive sei der Ausgangspunkt des Vorstoßes von Merkel mit den Regierungsschefs von Frankreich und Großbritannien für eine internationalen Afghanistan-Konferenz gewesen, die am 28. Januar in London stattfinden soll. Dort sollten gemeinsam mit der afghanischen Regierung Etappen und Zielmarken festgelegt werden, um zu klären, "wann wir mit der Perspektive eines Abzugs beginnen können", sagte Wilhelm. Er äußerte sich aber nicht dazu, ob der Rückzugstermin 2011 auch für die deutschen Truppen gelten könnte. Er sagte allgemein, er gehe davon aus, dass Perspektiven für einen Abbau des Engagements in den nächsten vier, fünf Jahre vereinbart werden könnten.

Obama habe "ein kraftvolles Signal" an die afghanische Regierung, die Verbündeten und die internationale Gemeinschaft gegeben, dass die USA weiterhin der Stabilisierung Afghanistans hohe Bedeutung beimessen und zu hohen Anstrengungen bereit seien. Zugleich habe er einen umfassenden Ansatz von Sicherheit und Entwicklung am Hindukusch bekräftigt. "Beides begrüßen wir sehr." Wilhelm betonte, deutsche Haltung bleibe es, erst nach der Afghanistan-Konferenz über ein Aufstockung der deutschen Truppen zu entscheiden.

DPA
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