Afghanistan Nato-Soldaten sterben bei Anschlag

In Südafghanistan sind vier Soldaten der internationalen Schutztruppe Isaf bei einem Selbstmordanschlag getötet worden. Zu der Tat hat sich die radikal-islamische Taliban bekannt.

Ein Selbstmordattentäter hat sich in der südafghanischen Provinz Kandahar nahe einer Kinderschar in die Luft gesprengt und dabei vier ausländische Soldaten getötet. 27 Afghanen, darunter mehrere Kinder, seien bei der Detonation verletzt worden, teilte die internationale Schutztruppe Isaf mit. Aus Sicherheitskreisen hieß es, einige der Kinder schwebten in Lebensgefahr. Die Nato-geführte Isaf teilte weiter mit, auch mehrere Isaf-Soldaten seien verletzt worden. Die radikal-islamischen Taliban bekannten sich zu der Tat. Der Attentäter starb.

Nach Angaben der Isaf verteilten Soldaten einer Patrouille Geschenke an Kinder, als der Selbstmordattentäter sich auf einem Fahrrad der Menge näherte und die Bombe an seinem Körper zündete. Angaben zur Nationalität der getöteten Soldaten machte die Isaf wie üblich nicht. In Kandahar sind vor allem kanadische Isaf-Soldaten stationiert. Taliban-Sprecher Kari Mohammed Jussuf bestätigte der in Pakistan ansässigen Nachrichtenagentur AIP, dass der Attentäter ein Fahrrad verwendete. Zu dem Anschlag kam es im Distrikt Panjwayi.

Keine Ruhe in Afghanistan

Die Isaf hatte am Sonntag mitgeteilt, sie habe die Taliban mit der Operation "Medusa" aus dem Distrikt nach langen schweren Kämpfen vertrieben. Zuvor waren bei der Operation seit Monatsbeginn nach Isaf-Angaben 21 Isaf-Soldaten und mehr als 500 Rebellen ums Leben gekommen. Es waren die schwersten Kämpfe seit dem Sturz des Taliban-Regimes in Afghanistan Ende 2001.

Bei Gefechten in Kandahars Nachbarprovinz Helmand töteten Polizisten nach offiziellen Angaben mindestens 13 Taliban-Kämpfer. Ein Sprecher der Provinzregierung sagte, afghanische Polizisten seien nicht verletzt oder getötet worden. Auf spanische Isaf-Soldaten wurde am Montag im Westen des Landes ein Anschlag verübt. Es gab weder Verletzte noch Sachschäden. Wie das Verteidigungsministerium in Madrid mitteilte, war südlich von Farah an einer Straße neben einem spanischen Militärkonvoi ein Sprengsatz explodiert.

DPA
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