Sieben Monate nach Beginn des Afghanistan-Kriegs ist es im Osten des Landes zu heftigen Gefechten mit versprengten Untergrundkämpfern gekommen. Dabei wurde am Sonntag ein 38-jähriger Feldwebel der US-Streitkräfte erschossen. Zuvor waren rund 1.000 Soldaten unter britischer Führung in die Berge bei Schkin nahe der Stadt Chost vorgestoßen.
Suche geht fort
Nach den Gefechten setzten britische Marineinfanteristen am Montag die Suche nach Kämpfern der Taliban-Miliz und des Terrornetzwerks El Kaida fort, wie US-Major Bryan Hilferty mitteilte. Auch australische Soldaten gerieten am Wochenende unter Beschuss, bis amerikanische Kampfhubschrauber aus der Luft eingriffen. Dabei wurden nach US-Militärangaben etwa zehn gegnerische Kämpfer getötet. Die Streitkräfte schätzen, dass sich in der Region etwa 100 Untergrundkämpfer versteckt halten.
Rivalisierende Stämme
Angehörige des ostafghanischen Stammes Sabari widersprachen der Darstellung der US-Streitkräfte zu dem Luftangriff. Sie hätten keine australischen Soldaten angegriffen, sondern mit Angehörigen des rivalisierenden Balchiel-Stammes gekämpft. Dann seien auf einmal die Bomben gefallen, erklärten die Ältesten des Sabari-Stammes.
Unterdessen hoben die Behörden in der Stadt Kandahar erstmals seit der sowjetischen Invasion 1979 das nächtliche Ausgehverbot auf. Hilferty wertete dies als Zeichen für die Stabilisierung in der Region.
Geld aus Pakistan und dem Iran
Die beiden Nachbarländer Iran und Pakistan versprachen der Übergangsverwaltung in Afghanistan finanzielle Unterstützung für den Wiederaufbau. Delegationen der beiden Staaten nannten auf einer Konferenz in Teheran Verkehrsverbindungen, Telekommunikation und Bankwesen als wichtigste Aufgaben.
Das älteste Lager für afghanische Flüchtlinge in Pakistan konnte am Samstag geschlossen werden, nachdem die letzten 500 Familien die Heimreise angetreten hatten. Das Lager in Peshawar war 1979 nach der sowjetischen Invasion errichtet worden. Zeitweise waren dort bis zu 125.000 Menschen untergebracht.