Zwei Soldaten der Bundeswehr sind bei einem Unfall in Kundus in Afghanistan ums Leben gekommen. Der Gouverneur der afghanischen Provinz, Muhammad Omar, bestätigte entsprechende Informationen der deutschen Nachrichtenagentur dpa. Bei der Explosion von Munition seien zudem sechs afghanische Helfer getötet worden. Das für Auslandseinsätze der Bundeswehr zuständige Einsatzkommando in Potsdam wollte den Vorfall zunächst nicht bestätigen. Zuerst war von drei getöteten Bundeswehrsoldaten berichtet worden.
Die Explosion ereignete sich nach Angaben Omars am Samstag in der Nachbarprovinz Takhar. Dort habe ein afghanischer Kommandeur Munition übergeben. Beim Aufladen auf einen Lastwagen seien dann Teile der Munition explodiert. Auch der Sicherheitskommandeur der Provinz Kundus, Mutalib Big, bestätigte der dpa den Vorfall.
Zu den Aufgaben der im nordafghanischen Kundus stationierten Bundeswehrsoldaten gehört auch das Einsammeln und Vernichten von Waffen und Munition. Afghanistan ist nach Angaben des Außenministeriums zudem als eines der am meisten mit Landminen und Blindgängern belasteten Länder der Welt.
Im Rahmen der internationalen Afghanistan-Friedenstruppe (ISAF) hat die Bundeswehr gut 2000 Soldaten in dem asiatischen Land stationiert, der überwiegende Teil davon in der Hauptstadt Kabul.
Im Januar waren bei einer Sprengung von Bomben zwei Bundeswehrsoldaten ebenfalls in Kundus verletzt worden. Im März kamen bei einem Sprengunfall in der afghanischen Hauptstadt Kabul drei dänische und zwei deutsche Soldaten ums Leben. Der Unfall bei der Sprengung einer Rakete ging nach Erkenntnissen einer Untersuchungskommission auf grobe Fahrlässigkeit zurück.