US-Kongressabgeordnete Größtenteils improvisiert: Alexandria Ocasio-Cortez zeigt die Notizen zu ihrer Anti-Seximus-Rede

Alexandria Ocasio-Cortez lässt nach ihrer vielbeachteten Rede im Kongress einen Blick hinter die Kulissen zu: Auf Instagram postete sie ihre Notizen. Offenbar sprach die Abgeordnete weitestgehend frei.

Ein selbstbewusster, leidenschaftlicher, mutiger Auftritt mit einer klaren Botschaft: Die Rede von Alexandria Ocasio-Cortez im US-Kongress hat für viel Aufsehen gesorgt. Die Abgeordnete reagierte dort mit deutlichen Worten auf die Beleidigungen des Republikaners Ted Yoho, der sie vor Journalisten eine "verdammte Schlampe" genannt hatte. Mit ihrem Redebeitrag setzte AOC – wie sie meist nur genannt wird – ein klares Zeichen gegen Sexismus.

Auf Instagram erlaubte Ocasio-Cortez später ihren Followern einen Blick hinter die Kulissen und postete ein Bild von ihren Notizen, mit denen sie die vielbeachtete Rede vorbereitet hatte. Sie habe die Rede nicht vorher ausformuliert, schrieb AOC dazu. In den Notizen ist zu sehen, dass sich die Abgeordnete einige Grundgedanken aufgeschrieben hatte, der Großteil ihrer Worte sei aber improvisiert gewesen, schrieb sie in dem Post. Die Notizen habe sie sich erst zehn Minuten vor der Rede gemacht.

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Ocasio-Cortez wehrt sich gegen sexistische Beleidigung

Ocasio-Cortez hatte vor dem Kongress den Abgeordneten Yoho für seine Wortwahl und sein Verhalten kritisiert, aber auch darauf hingewiesen, dass viele Frauen in der US-amerikanischen Gesellschaft täglich mit solchen Situationen konfrontiert sind. Das Verhalten des Politikers aus Florida sei "symptomatisch für ein größeres Problem".

Diese Gedanken kamen AOC bereits am Abend vor ihrer Rede, berichtet sie in ihrem Instagram-Post. Sie habe gemerkt, dass sie nicht zu Yoho durchdringen und ihn zu einer Entschuldigung bewegen könne. Sie habe sich nicht erniedrigen oder ihre Zeit verschwenden wollen. "Dann habe ich entschieden: Wenn ich nicht zu ihm durchkomme, dann kann ich vielleicht direkt die Kultur, die Menschen und die Institutionen ansprechen, die verantwortlich dafür sind, dass diese Gewalt und diese gewaltsame Sprache entsteht und geschützt wird."

Alexandria Ocasio-Cortez teilt auf Instagram gegen die Generation der Babyboomer aus.
Alexandria Ocasio-Cortez teilt auf Instagram gegen die Generation der Babyboomer aus.
© Stephen Maturen/AFP
AOC rechnet mit Babyboomern ab – dass sie mit Bernie Sanders auftritt, ist dabei kein Widerspruch

Jüngste Kongressabgeordnete in der US-Geschichte

Die mittlerweile 30 Jahre alte Alexandria Ocasio-Cortez wurde im Alter von 28 Jahren in das Repräsentatenhaus der Vereinigten Staaten gewählt und ist damit die bisher jüngste Kongressabgeordnete der Geschichte. Sie müsse immer noch lernen, für sich einzustehen, schrieb sie in ihrem Post und forderte auch alle anderen Frauen dazu auf.

In dieser Hinsicht nämlich sei ihre Rede eben doch sehr lange und gründlich vorbereitet gewesen: "Es war eine Nacherzählung von Gedanken, die so viele Frauen mit sich tragen, seit wir Kinder sind." So sei sie schnell in einen Redefluss gekommen: "Weil jede einzelne von uns nach diesem stillen Skript lebt: bleib still (warum?), halte deinen Kopf unten (für wen?), schluck es runter (zu wessen Vorteil?)."

epp