Im Atomstreit mit dem Iran will US-Außenministerin Hillary Clinton den Druck auf Teheran erhöhen. Die iranische Haltung lasse der internationalen Gemeinschaft keine andere Wahl, sagte Clinton am Donnerstag in London. Die US-Außenministerin hatte am Rande der internationalen Afghanistan-Konferenz in der britischen Hauptstadt mit ihren Kollegen aus Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien über das Atomprogramm des Iran beraten. Dabei ging es nach Angaben eines Mitglieds der US-Delegation um mögliche neue Beschlüsse im UN-Sicherheitsrat und die Anwendung bereits beschlossener Sanktionen.
Russland hatte es bereits am Mittwoch als "enttäuschend" bezeichnet, dass die Führung in Teheran nicht konstruktiv auf die Vorschläge der internationalen Gemeinschaft reagiert habe, schwach angereichertes Uran zur weiteren Anreicherung nach Russland und Frankreich zu liefern und dann zur wissenschaftlichen Nutzung zurückzubekommen. Teheran ließ eine Frist zum 31. Dezember verstreichen und riskierte damit neue UN-Sanktionen.
Schon seit mehreren Jahren versuchen die fünf Veto-Mächte des UN-Sicherheitsrats (USA, China, Russland, Großbritannien und Frankreich) zusammen mit Deutschland, den Iran von der Entwicklung von Kernwaffen abzubringen. Die Führung in Teheran beharrt darauf, ihr Atomprogramm diene lediglich zivilen Zwecken.