Bei Angriffen auf zwei Kirchen sind im Osten Kenias mindestens 17 Menschen getötet und dutzende weitere verletzt worden. Bei den offenbar koordinierte Angriffen in der Stadt Garissa drangen die etwa sieben Angreifer während der Sonntagsgottesdienste in die Kirchen ein, warfen Granaten und schossen in die Menge, wie die Polizei mitteilte. Die Hintergründe der Bluttat waren zunächst unklar, die Angreifer entkamen unerkannt.
Nach Angaben des Roten Kreuzes wurden bei den Anschlägen etwa 40 Menschen verletzt. Mehrere von ihnen schwebten in Lebensgefahr. Unter den 17 Todesopfern waren nach Polizeiangaben auch zwei bewaffnete Polizisten, die beide Kirchen nach ähnlichen Angriffen in der Vergangenheit bewachen sollten.
Garissa liegt etwa 120 Kilometer von der Grenze zu Somalia entfernt. Bei ähnlichen Angriffen war die islamistische Shebab-Miliz verdächtigt worden, die weite Teile des Zentrums und Südens von Somalia kontrolliert. In der Grenzregion kommt es vermehrt zu Schießereien und Bomben- und Granatangriffen, nachdem Kenia im vergangenen Oktober eine Interventionstruppe zum Kampf gegen die Shebab-Miliz in den Süden Somalias entsandt hatte.
Erst vor zwei Tagen hatten Unbekannte vier ausländische Hilfskräfte, die in dem rund 80 Kilometer nordöstlich von Garissa gelegenen Flüchtlingslager Dadaab arbeiteten, entführt und ihren kenianischen Fahrer getötet. Am Sonntag wurde die Suche nach den zwei Frauen und zwei Männern aus Norwegen, Kanada, Pakistan und den Philippinen fortgesetzt. Es wurde jedoch befürchtet, dass die Entführer mit ihren Geiseln nach Somalia entkommen sind.