Großbritannien Serientäterin auf der Säuglingsstation: Wieso konnte die Krankenschwester Lucy L. ein Jahr lang Babys ermorden?

Gerichtszeichnung zur Urteilsverlesung im Fall Lucy L. Die Angeklagte sitzt zwischen zwei Personen. Sie trägt lange glatte Haare
Gerichtszeichnung: Krankenschwester Lucy L. (Mitte) wurde des Mordes an sieben Säuglingen und des versuchten Mordes an sechs weiteren im Countess of Chester Hospital für schuldig befunden
© Elizabeth Cook / Picture Alliance
Vierzehn lebenslange Haftstrafen sprach Richter James Goss am Montag im Fall Lucy L. aus – eine für jeden Mord und Mordversuch, den die heute 33-Jährige von 2015 bis 2016 im Krankenhaus von Chester begangen hat. Warum stoppte sie niemand? 

"Vertrauen Sie mir, ich bin Krankenschwester", habe Lucy L. zu einer besorgten Mutter gesagt, die ins Krankenzimmer ihres Sohns geeilt war, weil sie sein Schreien schon vom Gang aus hörte. "Es war ein Schreien, das ich noch nie von einem Neugeborenen gehört habe", sagte die Mutter von "Baby E", einem Zwilling, später vor Gericht in Manchester, "er schrie aus Schmerz." Aus seinem Mund kam Blut. Die Krankenschwester erklärte, das sei normal, die Ernährungssonde reibe in seinem Rachen. Die Mutter solle gehen und sich ausruhen, ein Arzt sei auf dem Weg zu ihrem Sohn, sagte L. weiter. "Ich hörte auf sie", sagte die Mutter und fügte weinend hinzu, "ich vertraute ihr komplett." Fünf Stunden später war ihr Sohn tot. Weitere 24 Stunden später würde L. versuchen, seinen Zwillingsbruder zu ermorden. 

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