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Pandemie Corona-Geheimdienstinfos: Joe Biden unterzeichnet Gesetz zur Freigabe

US-Präsident Joe Biden
US-Präsident Joe Biden unterzeichnete ein Gesetz, das die Freigabe von Geheimdienstmaterial über mögliche Verbindungen zwischen dem Ausbruch der Corona-Pandemie und einem Labor im chinesischen Wuhan erlaubt
© Richard PIERRIN / AFP
US-Präsident Joe Biden hat ein Gesetz zur Veröffentlichung von Geheimdienstinformationen zum Ursprung des Coronavirus unterzeichnet. Gegenstand ist auch die These eines Laborunfalls im chinesischen Wuhan.

US-Präsident Joe Biden hat ein Gesetz in Kraft gesetzt, mit dem Geheimdokumente zum Ursprung der Corona-Pandemie freigegeben werden sollen. Dabei gehe es auch um "mögliche Verbindungen zum Institut für Virologie in (der chinesischen Stadt) Wuhan", erklärte Biden am Montag. Seine Regierung werde "so viele Informationen wie möglich" freigeben. Allerdings müsse dabei sichergestellt werden, dass kein Schaden für die nationale Sicherheit entstehe.

Er teile das Ziel des Kongresses, so viele Informationen wie möglich über den Ursprung des Virus freizugeben, so Biden. Ziel sei es, künftige Pandemien besser verhindern zu können. Bei der Veröffentlichung würden aber keine Angaben preisgegeben, die die nationale Sicherheit gefährden könnten.

Coronavirus tauchte erstmals 2019 in Wuhan auf

"Wir müssen den Ursprüngen von Covid-19 auf den Grund gehen, um sicherzustellen, dass wir künftige Pandemien besser verhindern können", erklärte Biden. "Meine Regierung wird weiterhin alle Geheiminformationen zu den Ursprüngen von Covid-19 überprüfen, einschließlich zu möglichen Verbindungen zum Institut für Virologie in Wuhan."

Der Kongress hatte vor rund anderthalb Wochen ein entsprechendes Gesetz verabschiedet. Es gebe Grund zur Annahme, dass die Corona-Pandemie ihren Ursprung in einem Labor in der zentralchinesischen Stadt Wuhan gehabt habe, hieß es in dem Text. Daher solle die US-Geheimdienstkoordinatorin "so viele Informationen wie möglich" über den Ursprung des Virus freigeben und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Es blieb zunächst jedoch unklar, welche Informationen die Regierung wann freigeben würde.

In der chinesischen Millionenstadt war das Coronavirus 2019 zuerst aufgetaucht. Während viele Experten eine Übertragung von Tier zu Mensch auf einem Tiermarkt in Wuhan als Ursprung der Pandemie ansehen, gibt es auch die These eines Laborunfalls in der Stadt.

US-Behörden gespalten bei Theorie über Corona-Ursprung

Im Februar berichteten mehrere US-Medien, das für die Aufsicht von Laboren zuständige US-Energieministerium gehe mittlerweile davon aus, dass das Coronavirus aus einem chinesischen Labor entwichen ist. Dieser Auffassung ist auch die US-Bundespolizei FBI.

Die US-Behörden einschließlich der verschiedenen Geheimdienste sind sich bei ihren Einschätzungen aber nicht einig. Einige Behörden halten es für wahrscheinlicher, dass das Virus auf natürlichem Wege von Tier auf Mensch übertragen wurde. Auch in der Wissenschaft ist die Frage umstritten.

Das Thema ist zudem politisch höchst aufgeladen. China weist Angaben über einen möglichen Laborunfall regelmäßig empört zurück. Durch das Virus starben weltweit geschätzt rund sieben Millionen Menschen. Die Pandemie und die zu ihrer Eindämmung getroffenen Maßnahmen hatten schwerwiegende wirtschaftliche und soziale Folgen.

rw DPA AFP

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