Russland und China haben ihre Fähigkeiten zur Kriegsführung im Weltraum nach Einschätzung von Verteidigungsminister Boris Pistorius in den vergangenen Jahren "rasant ausgebaut". Aktuell würden zwei auch von der Bundeswehr mitgenutzte IntelSat-Satelliten durch zwei russische Luch-Olymp-Aufklärungssatelliten verfolgt, schilderte Pistorius beim BDI-Weltraumkongress in Berlin.
Zudem führe China mit seinen Weltraumsystemen hochagile und dynamische Annäherungsmanöver durch, die man auf die Luftwaffe übertragen als Luftkampfübungen bezeichnen könne.
Boris Pistorius warnt vor Störung oder Zerstörung von Satelliten
"Sie können Satelliten stören, blenden, manipulieren oder kinetisch zerstören", sagte der SPD-Politiker zu den Fähigkeiten Chinas und Russlands.
Er warnte, Satellitennetzwerke seien Achillesferse moderner Gesellschaften. "Wer sie angreift, legt ganze Staaten lahm", sagte Pistorius. Bereits heute sind auch Systeme der Bundeswehr von Stör-Angriffen betroffen. Die Attacken richtete sich aber nicht nur gegen die Truppe, sondern auch gegen Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt.
Um Deutschlands Verteidigungsfähigkeit zu erhöhen, kündigte Pistorius an, 35 Milliarden Euro für die Weltraumsicherheit ausgeben zu wollen. "Die Konflikte der Zukunft beschränken sich nicht mehr allein auf die Erdoberfläche oder die Tiefsee. Sie werden auch im Orbit offen ausgetragen", so Pistorius.