Britischer Geheimdienst Keine Verbindung zu El Kaida

Zwischen der irakischen Regierung und dem Terrornetzwerk El Kaida gibt es nach einem britischen Geheimdienstpapier keine Verbindung. Anfängliche Kontakte zwischen dem Terrornetzwerk und dem Regime in Bagdad sollen an Misstrauen und unvereinbaren Ideologien gescheitert sein.

Zwischen der irakischen Regierung und dem Terrornetzwerk El Kaida gibt es nach einem britischen Geheimdienstpapier keine Verbindung. Dies berichtete der britische Sender BBC am Mittwochmorgen. Anfängliche Kontakte zwischen El Kaida und dem Regime in Bagdad seien an Misstrauen und unvereinbaren Ideologien gescheitert, hieß es bei BBC unter Berufung auf das Geheimdokument weiter. BBC habe das Papier einsehen können.

Das Dokument sei von einem Stab des militärischen Nachrichtendienstes vor drei Wochen geschrieben worden. Der Bericht sei als "Top Secret" eingestuft worden und dem britischen Premierminister Tony Blair zugesandt worden.

In dem Dokument heiße es, die Ansichten des El Kaida-Führers Osama bin Laden und der im Irak regierenden Baath-Partei stünden im Gegensatz zu den religiösen Ansichten bin Ladens. Für den Terroristenführer sei es ein "abtrünniges Regime". Bin Ladens Ziele stünden in einem ideologischen Widerspruch zum heutigen Irak.

Powell will Verbindung zwischen El Kaida und dem Irak beweisen

US-Außenminister Colin Powell will bei seinem Bericht vor dem UN-Sicherheitsrat heute auch Details über Reisen von El Kaida-Mitgliedern in den Irak bekannt geben. Dabei wolle er aber nicht unterstellen, dass es eine formelle Allianz zwischen Bagdad und El Kaida gegeben habe, sagten US-Regierungsbeamte dem Nachrichtensender CNN am Dienstag. Powell werde jedoch Beweise zu Kontakten zwischen El Kaida und dem Irak vorlegen. Powell will vor allem Satellitenfotos, Abhörprotokolle und anderes den Irak belastende Material im Weltsicherheitsrat präsentieren.

Der irakische Präsident Saddam Hussein hatte in einem Interview mit dem britschen Privatsender Channel 4 jegliche Beziehungen zu El Kaida bestritten. In dem am Dienstagabend ausgestrahlten Gespräch sagte Saddam Hussein: "Wenn wir Beziehungen zu El Kaida hätten, und wenn wir an diese Beziehungen glauben würden, hätten wir keinen Grund uns deswegen zu schämen und das nicht zuzugeben."

Auch der stellvertretende irakische Ministerpräsident Tarik Asis wies in der heutigen Ausgabe der französischen Tageszeitung "Le Figaro" angebliche Verbindungen des Irak zu El Kaida entschieden zurück. "Unser Regime ist laizistisch und hat Islamismus und Fundamentalismus immer mit Nachdruck bekämpft."