Bürgerkrieg in Syrien Soldaten sollen mehr als 100 Zivilisten massakriert haben

Bei einer Razzia in der Provinz Homs haben syrische Regierungstruppen offenbar Dutzende Menschen getötet. Ganze Familien starben Aktivisten zufolge in ihren brennenden Häusern.

Bei einem Angriff der Armee sind im Zentrum Syriens in der Region von Homs nach Angaben von Aktivisten mehr als hundert Zivilisten getötet worden. "Das syrische Regime hat bei einem Angriff am Dienstag ein neues Massaker mit 106 Opfern, darunter Frauen und Kinder, angerichtet", erklärte die oppositionsnahe Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag, die sich auf ein Informantennetz in Syrien stützt. Von unabhängiger Seite ließen sich die Angaben zunächst nicht überprüfen.

Das Massaker habe sich bei Homs ereignet, berichtete die Beobachtungsstelle unter Berufung auf Zeugen. Ihren Berichten zufolge zündeten Soldaten während einer Razzia in Basatien al Haswija mehrere Gebäude an. Zahlreiche Zivilisten seien in brennenden Häusern ums Leben gekommen, andere wiesen Stichwunden auf. Unter den Toten seien 14 Mitglieder einer Familie, darunter drei Kinder. Aufständische waren laut Beobachtungsstelle in der Region nicht aktiv. Dagegen berichtete die regierungsnahe Zeitung "Al Watan", die Armee habe in der Umgebung von Homs "beachtliche" Geländegewinne erzielt.

Kämpfe zwischen Kurden-Miliz und Rebellen

Außerdem kamen bei Gefechten zwischen syrischen Rebellen und Kämpfern der kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Grenzstadt Ras al Ain 20 Menschen ums Leben. Das berichteten Anhänger und Gegner des Regimes von Präsident Baschar al Assad in der Nacht zum Donnerstag.

Danach nahmen die Rebellen der Freien Syrischen Armee (FSA) während des Gefechts sechs PKK-Mitglieder gefangen, vier Männer und zwei Frauen. Bei den Toten handelt es sich den Angaben zufolge um 17 Kurden und drei FSA-Angehörige. Beobachter vor Ort sagten, die PKK-Kämpfer seien aus den nordirakischen Kandil-Bergen gekommen. Dort unterhält die in der Türkei verbotener Organisation mehrere Lager.

DPA
mlr/AFP/DPA