Bush in Großbritannien "Größte Bedrohung für das Leben"

Der Londoner Bürgermeister Ken Livingstone hat den US-Präsidenten George W. Bush, der heute zu einem viertägigen Besuch in Großbritannien eintrifft, wegen seiner Irak-Politik scharf angegriffen. Die Sicherheitsmaßnahmen haben ein beispielloses Ausmaß erreicht.

Kurz vor Beginn des Staatsbesuchs von George W. Bush in Großbritannien hat der Londoner Bürgermeister Ken Livingstone den US-Präsidenten scharf angegriffen. Bush sei die "größte Bedrohung für das Leben auf diesem Planeten", sagte Livingstone einem britischen Ökologie-Magazin. Wegen des umstrittenen Ergebnisses der Präsidentenwahl von 2000 erkenne er ihn auch gar nicht an. Bushs Politik könne die Menschheit noch auslöschen, so Livingstone weiter.

Der aus der Labour-Partei ausgeschlossene Bürgermeister ist einer der prominentesten britischen Kriegsgegner. Bush wird am heutigen Dienstag zu einem viertägigen Staatsbesuch in Großbritannien erwartet.

14 000 Polizisten für Bush

Im Vorfeld des Besuchs waren bereits am Montag in London Sicherheitsmaßnahmen von bisher beispiellosem Ausmaß eingeleitet worden. Nach Angaben von Scotland Yard werden 14 000 Polizisten während des Staatsbesuchs im Einsatz sein. Schon am Montag wurden die Einreisekontrollen an allen Flug- und Seehäfen verschärft. Passagiere der Eurostar-Verbindung aus Paris und Brüssel mussten sich in London zusätzlichen Kontrollen unterziehen.

Am Donnerstag wollen in London bis zu 100 000 Menschen gegen Bush und die Folgen des Irak-Krieges demonstrieren. Am Montag übergab die Vereinigung der Irak-Kriegsgegner ("Stop the War Coalition") am britischen Amtssitz Downing Street eine Liste mit 100 000 Unterschriften gegen den Krieg.

"Die Menschen sagen, was sie wollen"

Die geplanten Demonstrationen gegen ihn machten ihm keine Sorgen, hatte Bush am Wochenende in einem BBC-Interview gesagt. Er schätze es, in ein Land zu reisen, "wo die Menschen sagen können, was sie wollen".