Die USA und die Europäische Union haben die Bestätigung der elfjährigen Gefängnisstrafe für den chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo scharf kritisiert. "Wir glauben, dass er von vornherein nicht hätte verurteilt werden dürfen, und er sollte umgehend freigelassen werden", erklärte US-Botschafter Jon Huntsman am Donnerstag in Peking. China müsse das Recht aller Bürger auf freie Meinungsäußerung respektieren, sagte eine amerikanische Diplomatin. Auch die EU forderte die bedingungslose Freilassung des 54-jährigen ehemaligen Literatur-Professors.
Das Oberste Gericht in Peking wies am Donnerstag die Berufung des bekanntesten Dissidenten des Landes zurück. Das Urteil werde nicht aufgehoben oder gekürzt, sagte Lius Anwalt Shang Baojun. Liu war im Dezember zu elf Jahren Gefängnis wegen Untergrabung der Staatsgewalt verurteilt worden. Er ist einer der Verfasser der "Charta 08", einem Appell für demokratische Reformen in China, und hat die Alleinherrschaft der kommunistischen Partei kritisiert. 1989 war er eine führende Figur der Studentenproteste.