Nach harter Kritik von US-Präsident Donald Trump will die Eliteuniversität Harvard in der Coronakrise die ihr zustehenden Hilfsgelder in Millionenhöhe nicht in Anspruch nehmen. Sie werde das Erziehungsministerium in Washington darüber unterrichten, dass sie die bereitgestellten Mittel in Höhe von 8,6 Millionen Dollar (gut 7,9 Millionen Euro) nicht abrufen werde, teilte die weltberühmte Hochschule im Ostküstenstaat Massachusetts mit.
Donald Trump drohte Harvard
Trump hatte die Harvard University zuvor unwirsch aufgefordert, auf die Unterstützung zu verzichten. "Ich will, dass Harvard das Geld zurückzahlt, ok?", sagte er am Dienstag im Weißen Haus. "Und wenn sie das nicht tun, werden wir etwas Anderes unternehmen." Die Hilfen seien für Arbeitnehmer bestimmt, "nicht für eine der reichsten Einrichtungen der Welt".
Die der Universität bislang zugeteilte Summe stammt aus dem mehr als zwei Billionen Dollar schweren Corona-Hilfspaket der US-Regierung. Darin sind knapp 31 Milliarden Dollar an Hilfen für Schulen und Hochschulen vorgesehen.
Harvard hatte zunächst angekündigt, man werde die Corona-Hilfsgelder zu 100 Prozent dafür verwenden, durch die Coronakrise in Finanznöte geratene Studenten zu unterstützen. Nach ihrem jetzigen Verzicht auf die Corona-Hilfen versicherte die Hochschule, sie wolle die von ihr zugesagte Unterstützung von Studenten dennoch weiterhin leisten.
Die Harvard-Universität gilt als reichste Hochschule der Welt. Nach Angaben der Studentenzeitung "The Harvard Crimson" belief sich das Stiftungsvermögen der Uni im vergangenen Jahr auf fast 41 Milliarden Dollar. Wegen der Coronakrise liege es inzwischen aber vermutlich um einige Milliarden Dollar niedriger.